Adolf Ernst Hofmeister, 1943 (Alter 80 Jahre)

Name
Adolf Ernst /Hofmeister/
Namens-Präfix
Dr. phil.
Vornamen
Adolf Ernst
Nachname
Hofmeister
Geburt
Heirat
FAM:MARR:_SDATE: 1969
Notiz: Angabe von Gudrun in einem Telefonat mit Gabi am 30.10.2019. Die standesamtliche Trauung fand am 24., die kirchliche am 29.11. 1969 statt.
Beruf
Direktor Staatsarchiv
Rufname
Geburt einer Tochter
Geburt einer Tochter
Geburt einer Tochter
Familie mit Gudrun Meese
er selbst
Ehefrau
Heirat Heirat24. November 1969Hannover
5 Monate
Tochter
6 Jahre
Tochter
6 Jahre
Tochter
Heirat

Angabe von Gudrun in einem Telefonat mit Gabi am 30.10.2019. Die standesamtliche Trauung fand am 24., die kirchliche am 29.11. 1969 statt.

Notiz

A) Aus dem "Weserkurier" 2014
"Adolf Hofmeister hat geholfen, die Kundige Rolle zu übersetzen - 05.07.2014
Die Tücken des Textes
Von CHRISTIAN WETH

Für das Staatsarchiv ist es ein Sensationsfund: Die Stadt hat wieder zurück, was mehr als 70 Jahre verschollen war – die Kundige Rolle, ein Schriftstück von 1489, das die Bremer Rechtsgeschichte widerspiegelt. Und Adolf Hofmeister hat geholfen, sie für jedermann verständlich zu machen. Es ist das erste Mal, dass der mittelniederdeutsche Text ins Hochdeutsche übersetzt wurde. Eine Arbeit mit Tücken.
Historiker Adolf Hofmeister half mit, das Dokument zu übersetzen.
Der Mann liebt Bücher. Das sieht man gleich. Sie reihen sich in zimmerhohen Regalen, stapeln sich auf Tischen, auf Hockern, in Pappkartons. Der komplette Keller ist voll von ihnen. Er könne sich halt nicht trennen, von keinem einzigen Buch, sagt der Mann und zuckt wie zur Entschuldigung mit den Schultern.
Er heißt Adolf Hofmeister, ist 70 Jahre alt und Historiker. Und er ist Experte fürs Mittelalter. Darum hat ihn Bremens Chefarchivar, Konrad Elmshäuser, mit einer besonderen Aufgabe betraut: einen über 500 Jahre alten Text zu übersetzen, geschrieben auf einer Tierhaut, fast sieben Meter lang und 15 Zentimeter breit. Kein Format eines Buches, sondern der einer Rolle, der Kundigen Rolle von 1489. Mehr als 70 Jahre war sie verschollen, jetzt ist sie wieder aufgetaucht. Ein Sensationsfund. Hofmeister musste nicht lange gebeten werden.
Er war einer der ersten, der sie zu Gesicht bekam, zusammen mit einem weiteren Mittelalter-Experten: Jan Ulrich Büttner von der Bremer Uni. Zu dritt, auch Elmshäuser half, haben sie sich ans Übersetzen gemacht, zwei Wochen lang, jeden Tag mehrere Stunden lang. Es war eine Arbeit, die zum ersten Mal geleistet wurde. „Die Kundige Rolle ist zwar schon einmal übersetzt worden, aber noch nie ins Hochdeutsche“, sagt Historiker Hofmeister. Darum war es zugleich eine Arbeit mit ungeahnten Tücken.
Das Dokument ist in Mittelniederdeutsch verfasst. Eine historische Form des Plattdeutschen, geschrieben vom 13. bis 16. Jahrhundert, gesprochen noch länger. Und weil sich die Bedeutung von Worten im Laufe der Zeit wandelt, führt eine simple Eins-zu-eins-Übersetzung nicht selten ins Chaos. Hofmeister hat viele Beispiele für Probleme, einer seiner kniffligsten Fälle hat mit dem Begriff „Strafe“ zu tun: „Hätten wir wortgetreu übersetzt, wären Passagen entstanden wie: ,bei Strafe brechen.’ Was keinen Sinn macht, denn nur Gesetze oder Verordnungen werden nach heutigem Verständnis gebrochen.“ Darum sei das Wort häufig ersetzt worden.
Geahndet wird oft in der Kundigen Rolle. Sie spiegelt die Rechtsgeschichte der Stadt wider und gibt Einblicke, wie die Menschen im Mittelalter gelebt haben, vor allem nach welchen Regeln. Und weil Regeln immer wieder ergänzt werden, musste auch das Pergament erweitert werden, mit Nadel und Faden. Hofmeister: „Jedes neue Gesetz wurde Blatt für Blatt angenäht.“ Das Pergament besteht aus 14 Einzelstücken und umfasst 225 Regeln, sogenannte Artikel.

Und die lesen sich im Original beispielsweise so:
Dar en schall nemande sammelinghe maken tiegen den raedt den raedt tho vordrucken; wurde dat opembaer, sin lyff unde gudt schall staen in des rades handt.
Übersetzt heißt das:
Niemand soll sich gegen den Rat zusammenschließen, um den Rat zu bedrängen. Würde dies bekannt, soll sein Leib und Gut in des Rates Hand stehen.

Schwierigkeiten bereitete den Übersetzern nicht bloß die veränderte Bedeutung von Worten. Manchmal stießen sie auf Wörter, die sie noch nie zuvor gehört, geschweige denn gelesen hatten. Was ist ein Fährgatt? Was bedeutet Schoss? Heute weiß Hofmeister die Antworten: „Bei dem einen handelt es sich um einen Durchlass für Schiffe in der Weserbrücke, bei dem anderen um die Vermögenssteuer.“ Andere Probleme waren geografischer und kalendarischer Natur, etwa wo die Hohe Brücke in Bremen war: im Tieferviertel an der Klosterbalge. Oder wann der Jacobstag begangen wurde: am 25. Juli.

Hofmeister hat viel telefoniert, um Kopfnüsse wie diese zu knacken. Mal sprach er mit Büttner, mal mit Elmshäuser. Oder umgekehrt: Mal wollte Büttner was von ihm wissen, mal Elmshäuser. Die meisten Fragen hat Hofmeister allerdings anders geklärt: Er hat in Büchern nachgeschaut – im Mittelniederdeutschen Lexikon von Karl Schiller und August Lübben zum Beispiel. Oder in einem anderen Mittelniederdeutschen Lexikon, in dem von August Lübben und Christoph Walther. Sie klingen nicht nur gleich, sie sind auch fast gleich alt. Das eine ist von 1875, das andere von 1888.

Im Grunde sei dies das ganze Geheimnis eines Mittelalter-Experten und Übersetzers: Er müsse Platt snacken oder zumindest verstehen können, sagt Hofmeister. Und er müsse wissen, in welchem Buch was nachgeschlagen werden kann. Darum brauche ein Historiker eben so viele Bücher wie er sie habe. Und darum kann sich einer wie Hofmeister von keinem einzigen Lexikon oder Handwörterbuch trennen".

Medienobjekt
Adolf (Dolf) Hofmeister
Adolf (Dolf) Hofmeister
Notiz: Aufnahme anläßlich eines Familientreffens am 27.05.2006 in meinem Hause
Medienobjekt
Adolf (Dolf) Hofmeister
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Notiz: Zu Hause in Eitze bei Verden. Aufnahmedatum ca. 2015
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