Anna II. (von) Wins, 1505

Name
Anna II. /(von) Wins/
Vornamen
Anna II.
Nachname
(von) Wins
Geburt
1505 30 20
Details zur Zitierung: ZN Nr. 96/ November 1999, Anhang S.1ff.
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Feldwert: ZN Nr. 96/ November 1999, Anhang S.1ff.
Notiz: Beitrag Dr.jur. Werner Dickmann (gest. 1986): Unsere Berliner Vorfahren

Beitrag Dr.jur. Werner Dickmann (gest. 1986): Unsere Berliner Vorfahren
Der Stammbaum für Anna (von) Wins

Wohnsitz
Tod eines Vaters
1519 (14 Jahre alt)
Details zur Zitierung: ZN Nr. 97/ 2000 - Anhang -
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Feldwert: ZN Nr. 97/ 2000 - Anhang -
Notiz: Beitrag Dr. jur W. Dickmann 'Unsere Berliner Vorfahren'
Heirat
Details zur Zitierung: ZN Nr. 96, Anhang 1999, S.1 ff.
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Feldwert: ZN Nr. 96, Anhang 1999, S.1 ff.
Notiz: Beitrag Dr. jur. Werner Dickmann ( gest. 1986). Mit glied des Sippenverbandes Z-M-A : "Unsere Berliner Vorfahren", in Wolfenbütteler Jahresbrief 1980
Geburt eines Sohns
um 1525 (20 Jahre alt)
Details zur Zitierung: ZN Nr. 2/ Juli 1936
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Feldwert: ZN Nr. 2/ Juli 1936
Notiz: um 1525, vgl. Originaltext
  • um 1525, vgl. Originaltext
Text:

Quelle: ZN Nr.2, Juli 1936:
' Erasmus III, * um 1525, † am 16.7.1565 und zwar ertrunken mit dem Pferde beim Durchreiten durch die Bode bei Neugattersleben, □ in Mgdeb. St. Ulrich-Friedhof (Schöppenchronik). Fürstl. Sächsischer Rat, Königl. Dänischer Kriegsbestalter. 1564 belehnt. 1564 Bm. zu Mgdb. Altststadt, Ostern 1565 Hauptmann auf Neugattersleben'

Geburt eines Sohns
1526 (21 Jahre alt)
Details zur Zitierung: ZN Nr. 2/ 1936
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Feldwert: ZN Nr. 2/ 1936
Tod eines mütterlichen Großvaters
Details zur Zitierung: ZN Nr. 97/ 2000 - Anhang -
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Feldwert: ZN Nr. 97/ 2000 - Anhang -
Notiz: Beitrag Dr. jur W. Dickmann 'Unsere Berliner Vorfahren' , dagegen Wikipedia Stichwort Familie Blankenfelde (Adelsgeschlecht) : 1465 - 1536
Notiz: Von dem Grabstein Wilkes befand sich eine gotische Rose in Erzguß im Grauen Kloster (ZN Nr.97/2000)..
Tod eines Ehemanns
Details zur Zitierung: ZN Nr.3/ Juli 1936
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Feldwert: ZN Nr.3/ Juli 1936
Heirat eines Sohns
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Notiz: 'Zwei Töchter aus dieser Ehe heirateten Söhne aus der alten Patrizierfamilie Alemann, der schon ihre Großmutter (Anna (Margareta) Alemann, KJK) entstammte; ein Sohn, Erasmus IV. Moritz heiratet Magdalena Straube. Zahllose Nachfahren aus diesen Ehen sind in den Stammregistern der Zieringschen Familienstiftung bis in die Gegenwart registriert worden.'
Tod eines Sohns
Details zur Zitierung: ZN Nr. 2/ Juli 1936
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Feldwert: ZN Nr. 2/ Juli 1936
Notiz: s. Originaltext
Text:

Quelle: ZN Nr.2, Juli 1936:
' Erasmus III, * um 1525, † am 16.7.1565 und zwar ertrunken mit dem Pferde beim Durchreiten durch die Bode bei Neugattersleben, □ in Mgdeb. St. Ulrich-Friedhof (Schöppenchronik). Fürstl. Sächsischer Rat, Königl. Dänischer Kriegsbestalter. 1564 belehnt. 1564 Bm. zu Mgdb. Altststadt, Ostern 1565 Hauptmann auf Neugattersleben'

Tod eines Sohns
Details zur Zitierung: ZN Nr. 2/ 1936
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Feldwert: ZN Nr. 2/ 1936
Tod einer Mutter
Tod
ja
Bestattung
Familie mit Eltern
Vater
Mutter
Heirat Heirat
sie selbst
Familie mit Erasmus II. Moritz
Ehemann
sie selbst
Heirat Heirat1524
2 Jahre
Sohn
0478.jpg
15251565
Geburt: um 1525 30 20
Tod: 16. Juli 1565Neugattersleben
2 Jahre
Sohn
Geburt
Details zur Zitierung: ZN Nr. 96/ November 1999, Anhang S.1ff.
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Feldwert: ZN Nr. 96/ November 1999, Anhang S.1ff.
Notiz: Beitrag Dr.jur. Werner Dickmann (gest. 1986): Unsere Berliner Vorfahren

Beitrag Dr.jur. Werner Dickmann (gest. 1986): Unsere Berliner Vorfahren
Der Stammbaum für Anna (von) Wins

Heirat
Details zur Zitierung: ZN Nr. 96, Anhang 1999, S.1 ff.
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Feldwert: ZN Nr. 96, Anhang 1999, S.1 ff.
Notiz: Beitrag Dr. jur. Werner Dickmann ( gest. 1986). Mit glied des Sippenverbandes Z-M-A : "Unsere Berliner Vorfahren", in Wolfenbütteler Jahresbrief 1980
Geburt

Beitrag Dr.jur. Werner Dickmann (gest. 1986): Unsere Berliner Vorfahren
Der Stammbaum für Anna (von) Wins

Heirat

Beitrag Dr. jur. Werner Dickmann ( gest. 1986). Mit glied des Sippenverbandes Z-M-A : "Unsere Berliner Vorfahren", in Wolfenbütteler Jahresbrief 1980

Notiz

A) Anna (von) Wins ist meine Vorfahrin 15. Generation.
B) Mitglieder der Altberliner F a m i l i e W i n s zeichneten sich durch Tapferkeit (Tömke I.) und andere Verdienste aus. Tömke I. wurde nach der Schlacht von Kremmen 1331 vom Markgrafen von Brandenburg zum Ritter geschlagen; die Familie galt als adlig und einer ihrer Zweige (Gregor und seine drei Söhne) 1631 gar in den Reichsadelsstand erhoben. Ich erwähne den Zusatz 'von' nur einmal bei Anna und zwar in Klammern gesetzt. Letztendlich war wohl dieses Prädikat für eine Frau, die in das Magdeburger Patriziat einheiratete, von minderer Bedeutung. Die Familie war sehr begütert und stellte bis 1500 insgesamt fünfmal den Bürgermeister von Berlin.
C) Quelle ZN Nr. 96/ November 1999, Anhang, Dr. jur. Werner Dickmann "Unsere Berliner Vorfahen", in Wolfenbütteler Jahresbrief 1980 (Materialsammlung S. 197 ff.):
„I. Die Wins (Wyns, von Wins)

  1. Die letzte in der Reihe unserer Berliner Ahnen ist A n n a W i n s (meine Vorfahrin 15. Generation). Sie ist um 1505 in Berlin geboren. Einzelheiten in ihrem Leben sind nicht bekannt. Um 1525 hat sie geheiratet. Aus den ersten Jahren ihrer Ehe stammt das wunderschöne Bild von ihr, das im Herzog Anton-Ulrich-Museum in Braunschweig hängt: ‚Hüftbildnis einer jungen Frau mit Kind’, signiert ‚HB 1528. Ob es, wie z.T. angenommen wird, von dem Maler Hans Brosamer stammt, der ja 1516 unseren Mühlhäuser Vorfahren Dr. Johann Otthera gemalt hat, ist nicht erwiesen. Im Verzeichnis seiner Werke ist dieses Bild nicht aufgeführt. Im Museum läuft der Maler unter ‚Monogrammist’. Das Bild zeigt eine sehr liebreizende junge Frau in einem kostbaren Gewande. Bei dem mit abgebildeten Sohn könnte es sich dem Alter nach um unseren Vorfahren Erasmus III handeln. Er sieht zwar in dieser Darstellung mit dem schief-sitzenden Kranz auf seinem Kopf nicht sehr geistreich aus, hat es aber immerhin zum Bürgermeister der Altstadt Magdeburg gebracht. Anna Wins heiratete um 1525 den Magdeburger Schöppen Erasmus II Moritz Mauritz) und verließ damit Berlin. Trotzdem scheint die Bindung an die alte Heimat auch in späteren Generationen nicht ganz abgerissen zu sein, denn Annas Enkelin Anna Moritz, Tochter ihres Sohnes Erasmus III, ist 1611, im Grauen Kloster in Berlin begraben, zumindest ist die Leichenpredigt für sie dort gehalten.
  2. H a n s III. W i n s, Annas Vater (16. Generation, KJK), ist um 1475 geboren. Er betätigte sich als Kaufherr und Handelsmann und wird als großer Fischhändler auf Leipziger Märkten erwähnt. Im Jahre 1508 ist er als Mitglied der Marienbruderschaft genannt.Er heiratete Anna Blankenfelde. Durch diese Ehe verbanden sich zwei der einflußreichsten und bedeutendsten Patrizierfamilien Berlins, wie einige Generationen früher schon einmal. Aber der Stern der Familie Wins war schon im Sinken begriffen, der Höhepunkt ihrer Entwicklung war schon überschritten. In der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts verschuldeten die Wins stark. Das Stammgut Blankenburg und das alte Burglehnshaus in der Klosterstraße wurden verkauft. Ein Zweig der Familie nahm den Adelstitel wieder auf und ging zum Adel über, der Berliner Zweig verarmte.
  3. Der Vater von Hans ist M a r t i n II. W i n s (geb. um 1424, gest. um 1491, jedenfalls vor dem 12.10.1494; 17. Generation, KJK). Im städtischen Leben ist er 1503 und 1504 im Schöffenbuch erwähnt, er war sehr begütert. Nachdem der Berliner Widerstand gegen den Kurfürsten Friedrich II. Eisenzahn („Berliner Unwillen“) gebrochen war, wurden vor allem die Patrizierfamilien im September 1448 in einem Strafgericht zu „Spandow in dem cleynen stubelin über dem Torhuss“ zur Rechenschaft gezogen. Sie werden mit Bußen belegt und verlieren alle ihre Lehen. In den Protokollen werden auch Martin (Mertein), sein Vater und seine Brüder genannt: „ Vnd haben ir liep und alle ir gut in meynen gnedigen Heren hand gesetzet vnd gegeben“.Aber schon am 30.05.1449 erhalten alle Angehörigen der Familie Wins ihre Lehen gegen das Versprechen beständiger Treue zurück. Martin bekommt 1465 vom Landesherrn mit seinen Brüdern die Belehnung mit dem Dorf Blankenburg und erwirbt Renten und Naturalleistungen in den Dörfern Karow, Schönfliess, Markau sowie das Burglehen Klosterstraße 77 mit der Verpflichtung, bei jeglicher Gefahr sofort auf das Schloß zu kommen und es mit seiner Wehr zu schützen. Nach dem 03.01.1449 hat Martin Wins geheiratet, von seiner Frau ist aber nur der Vorname Marthe bekannt. In der alten Gatower Kirche befindet sich als Altarbild ein Epitaph aus der Marienkirche „Beweinung Christi“, wahrscheinlich von einem fränkischen Künstler 1495 geschaffen, das u.a. die Familie des Martin Wins zeigt (Abbildung bei Martin II. Wins, KJK).
  4. Der nächste in der Ahnenreihe ist T h o m a s W i n s (geb. um 1395, gest. vor 04.02.1465; 18. Generation, KJK). ... Er war zweimal verheiratet … Für diese (unsere, KJK) Ahnenfolge ist die zweite Ehe von Bedeutung, die Thomas nach dem Tode seiner ersten Frau (Gertrud Dannewitz) am 07.08.1419 mit Gertrud Glienecke (geb. um 1395, gest. nach 03.08.1449) geschlossen hat. Aus ihr stammt Martin (II.) Wins. Die Glienecke (Kare, von Karow) waren ursprünglich ein märkisches Rittergeschlecht, dessen Angehörige dann aber Bürger der Stadt geworden waren. Gertruds Vater war Heinrich Glienecke (geb. um 1365, gest. nach 29.08.1429, aber vor 09.06.1440), Bürgermeister von Berlin/Cölln. Seine Frau Anna … wird 1429 und 1436 in Urkunden erwähnt.
  5. Die Ereignisse, die sich in der nächstälteren Generation abgespielt haben, zeigen, daß wir uns schon richtig im „finsteren Mittelalter“ befinden. K l a u s (Nikolaus, Nickel) W i n s (geb. um 1365, gest. vor 29.08.1439; 19 Generation, KJK) war Ratsherr in Berlin. In einem zeitgenössischen Bericht ist zu lesen: ‚Am Mittwoch vor Nativitas Mariae (Geburt Mariens, KJK) hat Diedrich von Quitzow seine Reuter versamlet vnd sich vernemen lassen, als wollte er in Preussen ziehen, dem Orden darein zu gut, ist aber von Berlin kommen, in meynung, die Sache beim Haupt anzufangen, vnd hat den Bürgern daselbst, die Kühe und Schweine, ohn alle vorhergehende entsagung, weggetrieben vnd auff sein Schloss Bützow gebracht. Da ihm aber die Berlinischen nachgeeilet, hat er etliche tödtlich verwundet vnd sechzehn namhafftige mit Pferd vnd Wagen gefangen hinweg geführet, darunter ein fürnemer Mann, mit Namen Nickel Wyns gewesen, welchen er mit den Füssen in harte eyserne Fessel jämmerlich vnd schändlich als den ärgsten Dieb vnd Räuber, der doch ein ehrlicher Mann war, setzen lassen. Diss hat er alles darumb getan, damit er also, wenn er die Berlinischen bezwungen, mit den anderen auch desto leichter möchte umbkommen können.‘Nickel erlangte erst nach langer Zeit gegen hohes Lösegeld die Freiheit wieder. Wer die Mutter seiner vier Söhne Coppen, Claus, Mertin und Domes (Thomas, s.o. unter 4., KJK) war, ist nicht bekannt.
  6. Von Nickels Vater C o p p k e n (Jacob) W i n s (geb. um 1340, gest. vor 1410; 20. Generation, KJK) ist nur bekannt, dass er um 1360 Gertrud Buchholz geheiratet hat.
  7. Sein Vater T ö m k e II (Thomas) W i n s (21. Generation, KJK) ist nur namentlich bekannt, Daten und Einzelheiten fehlen bis auf ein Curiosum: Er soll einen starken Hirsch lebend gefangen haben. Mit diesem so veredelten Tier sei er in Berlin herumgefahren. …
  8. T ö m k e I W i n s (22.Generation, KJK) ist - sehr wahrscheinlich - der Vater von Tömke II. Von ihm wird berichtet, dass er sich dem Heere des Markgrafen Ludwig d. Ä. von Brandenburg angeschlossen und ihm im Feldzug gegen die Polen in der Schlacht bei Cremmen 1331 das Leben gerettet habe. Dafür wurde er zum Ritter geschlagen und erhielt einen goldenen Armreif, der noch bis 1590 im Besitz der Familie Wins gewesen sein soll. Der Reif ist als Helmzier in das Wappen der Familie Wins übernommen worden. Die edle Tat des Tömke I bei Cremmen hat im 19.Jahrhundert den Hofrat Hesekiel zu einem Heldengedicht ermuntert, dessen letzte Strophe lautet:
    ‚Den goldenen Ring ins Wappen bracht er
    Dem Winsenstamm
    Der goldene Ring im Wappen der kommt
    Vom Cremmer Damm.‘
    Weitere Ahnen dieses Stammes sind namentlich nicht bekannt. Anfang des 14. Jahrhunderts taucht der Name Wins in Lüneburg auf, nachdem die Wins um diese Zeit ihre Stammburg in Winsen/Luhe verlassen haben. 250 Jahre früher, 1067, hat Kaiser Heinrich IV. die Herren von Wins mit adligem Wappen und Kleinod versehen.“

D) Das Bildnis der Anna (von) Wins mit (möglicherweise) Sohn Erasmus III Moritz; Quelle: ZN Nr. 93/November 1996, Anhang:
„Aus dem Informationsblatt des Herzog-Anton-Ulrich- Museums, Braunschweig zum .. Bild: 'Bildnis der Anna Moritz, geborene von Wins (?) mit kleinem Kind; (offizielle Bezeichnung: Bildnis einer Frau mit kleinem Kind, KJK)
Inv. Nr. 28, Holz, 53,3 x 39,7 cm. Bezeichnet mit Monogrammist und datiert 1528 (offizielle Künstlerangabe: Monogrammist mit dem Greifenkopf, KJK). Gemalt wahrscheinlich in Magdeburg.
Die Identifizierung der Mutter ermöglicht das Wappen der Altberliner Patrizierfamilie von Wins. In Porträts des 16. Jahrhunderts wurden häufiger Wappen beigefügt, bei Frauen das Wappen des eigenen Geschlechts (vgl. auch Gatower Altarbild ‚Beweinung Christi‘, KJK). Die Stammtafel der von Wins erwähnt nur ein im Alter entsprechendes weibliches Mitglied: Anna, um 1505 als Tochter eines Hans oder Christoph von Wins und der Anna von Blankenfeld, gleichfalls aus dem Altberliner Patriziat. Anna von Wins heiratete 1524 Erasmus (II., KJK) Moritz, Assessor beim Magdeburger Schöppenstuhl. Zwei Söhne sind bekannt: Erasmus (III., KJK), um 1525 geboren, später Bürgermeister von Magdeburg, königlich dänischer „Kriegsbestallter“ und fürstlich sächsischer Rat, ertrank 1565. Anton Moritz, um 1526 geboren, wurde Ratskämmerer in Magdeburg.Das kostbare Kleid und der üppige Schmuck der Mutter belegen, daß damals Patrizierfamilien - vor allem im Osten Deutschlands - trotz strenger Kleiderordnungen in der Zurschaustellung von Reichtum und Luxus mit dem Adel wetteiferten.
Das Kind ist nicht als Wickelkind dargestellt, trägt auch nicht den für Kleinkinder damals üblichen langen Rock, sondern ein durchscheinendes Hemdchen. Dies erinnert an Darstellungen des Christkindes. Ein entsprechendes Hemd begegnet zum Beispiel auf zwei Darstellungen in der Prager Narodni-Galerie - einer Madonna mit Kind und einem segnenden Jesusknaben mit Kreuz und Dornenkrone, die Lukas Cranach dem Älteren zugeschrieben werden. Der Kopfschmuck des Kindes, ein Kranz aus Korallenästchen, Perlen und Silber, erinnert entfernt an die Dornenkrone Christi. Doch findet sich ein ähnlicher Kranz auf einem Bildnis Lukas Cranach des Älteren in der National Gallery in Washington, das einen sächsischen (?) Prinzen wiedergibt. Haarkränze, meist aus Blumen, begegnen in Kinderdarstellungen der Zeit des öfteren. Korallenschmuck trugen Kinder früher in der Hoffnung, er könne Schaden abwehren. So ist es fraglich, ob Hemd und Kranz als Christusattribute zu verstehen sind, die auf Leid und frühen Tod des dargestellten Kindes deuten.
Ehepaar-Bildnisse wurden meist auf zwei EinzelBILDERn dargestellt. Mann und Frau erscheinen dann einander zugewandt: Der Mann auf dem linken Bild nach rechts blickend (d.h. von dem Abgebildeten her gesehen auf der - heraldisch -vornehmeren rechten Seite), die Frau auf dem rechten Bild nach links gewendet - wie hier Anna Moritz. Vielleicht ist ein zweites, heute verlorenes Porträt ihres Ehemannes zu ergänzen. Meist wurden die Söhne dem Vater, die Töchter der Mutter zugeordnet. Sofern es sich bei dem Kind auf unserem Bildnis nicht um eine urkundlich nicht belegbare Tochter handelt, dürfte der Mutter der jüngere Sohn, Anton Moritz, beigeordnet worden sein, dem Vater der ältere Erasmus Moritz.
Für das bürgerliche Bildnis von Mutter und Kind verwendete der Maler den damals aktuellen Bild-Typus eines Andachtsbildes, das dem frommen Gebet dienen sollte. Aus der Distanz erscheint das Porträt fast wie ein Madonnenbild des venezianischen Malers Giovanni Bellini: Die Mutter als Halbfigur vor grünem Vorhang hält das auf einer Brüstung stehende, fast nackte Kind. Auch Lukas Cranach nutzte um 1535 einen Andachtsbild-Typus für ein Dreierporträt der sächsischen Kurfürsten Friedrich des Weisen, Johannes des Beständigen und Johann Friedrichs des Großmütigen, heute in der Hamburger Kunsthalle. Sein Bildnis hat die Form eines Triptychons. In solch „pietätloser Umfunktionierung“ von AndachtsBILDERn zeigt sich schlagend der Bruch der neuen protestantischen Lehre mit der katholischen Tradition.
Der nicht namentlich identifizierbare Monogrammist mit dem Greifenkopf, ein bescheidenes Talent, gehört in den Kreis um Lukas Cranach den Älteren. Darauf weisen die vielfältigen Anleihen aus dessen Werk. Cranach hatte seine Werkstatt in Wittenberg, dem Zentrum der neuen protestantischen Lehre, und war ein Freund des Reformators Martin Luther. Magdeburg, wo unser Maler vermutlich tätig war, zählte neben Wittenberg zu den wichtigen Hochburgen des frühen Protestantismus.'

Geburt
Medienobjekt
Sog. Monogrammist: 'Hüftbildnis einer jungen Frau mit Kind', signiert 'HB 1528'; Herzog-Anton-Ulrich-Museum, Braunschweig
Sog. Monogrammist: 'Hüftbildnis einer jungen Frau mit Kind', signiert 'HB 1528'; Herzog-Anton-Ulrich-Museum, Braunschweig
Notiz: Quelle: Herzog-Anton-Ulrich Museum, Braunschweig; Inv.Nr. 28, Holz, 53,3 x 39,7cm; s. Notizen
Medienobjekt
Wappen der Wins; ZN Nr. 2/ Juli 1936
Wappen der Wins; ZN Nr. 2/ Juli 1936
Notiz: Zu den Wappenelementen (goldener Armreif) vgl. die Tat Tömke I. Wins in der Schlacht bei Kremmen (Kremmer Damm) 1331
Medienobjekt
Wappen der (von) Wins, ZN Nr.2/ Juli 1936
Wappen der (von) Wins, ZN Nr.2/ Juli 1936
Notiz: Zu den Wappenelementen (goldener Armreif) vgl. die Tat Tömke I. Wins in der Schlacht bei Kremmen (Kremmer Damm) 1331
Medienobjekt
Stammbaum der Anna (von) Wins
Stammbaum der Anna (von) Wins
Notiz: Quelle: ZN Nr. 96/ 1999 -Anhang - Bild 0598 -