Paul I. (von) Blankenfeld(e), 13651443 (78 Jahre alt)

Name
Paul I. /(von) Blankenfeld(e)/
Vornamen
Paul I.
Nachname
(von) Blankenfeld(e)
Geburt
1365 30 15
Details zur Zitierung: ZN Nr. 97/ 2000
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Feldwert: ZN Nr. 97/ 2000
Notiz: Beitrag Dr.jur.W.Dickmann 'unsere Berliner Vorfahren'
Beruf
Bürgermeister
Details zur Zitierung: ZN Nr. 97/ 2000
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Feldwert: ZN Nr. 97/ 2000
Notiz: Beitrag Dr.jur.W.Dickmann 'unsere Berliner Vorfahren'
Quelle: Internet
Details zur Zitierung: Wikipedia
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Feldwert: Wikipedia
Notiz: Stichwort 'Paul von Blankenfelde', s. Originaltext
Text:

Paul I.(von) Blankenfeld(e) 'hatte das oberste Staatsamt in den Jahren 1401/1402, 1403/1404, 1405/1406, 1407/1408, 1419/1420, 1421/1422, 1423/1424, 1425/1426, 1427/1428 und 1429/1430 im obligatorischen jährlichen Wechsel inne.'

Tod eines väterlichen Großvaters
Details zur Zitierung: ZN Nr. 97/ 2000 - Anhang -
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Feldwert: ZN Nr. 97/ 2000 - Anhang -
Notiz: Beitrag Dr.jur.W.Dickmann 'Unsere Berliner Vorfahren'
Tod eines Vaters
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Feldwert: ZN Nr. 97/ 2000 - Anhang -
Notiz: Beitrag Dr.jur.W.Dickmann 'Unsere Berliner Vorfahren'
Notiz: Ist wahrscheinlich erst nach 1396 gestorben, da er in Wikipedia und in ZN 1936 noch 1395 als Bürgermeister von Berlin genannt wird.
Heirat
Details zur Zitierung: ZN Nr. 97/ 2000
Feldname: Page
Feldwert: ZN Nr. 97/ 2000
Notiz: Beitrag Dr.jur.W.Dickmann 'Unsere Berliner Vorfahren'
Geburt eines Sohns
Details zur Zitierung: ZN Nr. 97/ 2000 - Anhang -
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Feldwert: ZN Nr. 97/ 2000 - Anhang -
Notiz: Beitrag Dr.jur.W.Dickmann 'Unsere Berliner Vorfahren': Im Text: 'geb. um 1396', im beigefügten Stammbaum von Anna (von) Blankenfelde 'um 1390'. Abweichende Daten s. unter Notizen: www.patrizier-marienkirche-berlin.de, Beitrag Albrecht Hoffmann: 'geb. kurz nach 1400'.
Geburt eines Sohns
Heirat eines Sohns
Details zur Zitierung: ZN Nr. 97/ 2000
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Feldwert: ZN Nr. 97/ 2000
Notiz: Beitrag Dr.jur.W.Dickmann 'Unsere Berliner Vorfahren'; Abweichende Daten s. unter Notizen: www.patrizier-marienkirche-berlin.de, Beitrag Albrecht Hoffmann: '...und heiratet 1435/36 Katharina Wins....1436 wird das Leibgedinge für Katharina Wins festgelegt:''
Tod einer Mutter
Details zur Zitierung: ZN Nr. 97/ 200 - Anhang -
Feldname: Page
Feldwert: ZN Nr. 97/ 200 - Anhang -
Notiz: Beitrag Dr.jur.W. Dickmann 'Unsere Berliner Vorfahren'
Tod einer Ehefrau
Details zur Zitierung: ZN Nr. 97/ 2000
Feldname: Page
Feldwert: ZN Nr. 97/ 2000
Notiz: Beitrag Dr.jur.W.Dickmann 'Unsere Berliner Vorfahren'
Tod
22. Oktober 1443 (78 Jahre alt)
Details zur Zitierung: ZN Nr.97/ 2000
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Feldwert: ZN Nr.97/ 2000
Notiz: Beitrag Dr.jur.W.Dickmann 'unsere Berliner Vorfahren'
Familie mit Eltern
Vater
Mutter
Heirat Heirat
er selbst
Familie mit N.N. (mögl. Anna) Stro(h)band
er selbst
Ehefrau
Heirat Heirat1390Berlin
1 Jahr
Sohn
15 Jahre
Sohn
Geburt
Details zur Zitierung: ZN Nr. 97/ 2000
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Feldwert: ZN Nr. 97/ 2000
Notiz: Beitrag Dr.jur.W.Dickmann 'unsere Berliner Vorfahren'
Heirat
Details zur Zitierung: ZN Nr. 97/ 2000
Feldname: Page
Feldwert: ZN Nr. 97/ 2000
Notiz: Beitrag Dr.jur.W.Dickmann 'Unsere Berliner Vorfahren'
Beruf
Details zur Zitierung: ZN Nr. 97/ 2000
Feldname: Page
Feldwert: ZN Nr. 97/ 2000
Notiz: Beitrag Dr.jur.W.Dickmann 'unsere Berliner Vorfahren'
Quelle: Internet
Details zur Zitierung: Wikipedia
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Feldwert: Wikipedia
Notiz: Stichwort 'Paul von Blankenfelde', s. Originaltext
Text:

Paul I.(von) Blankenfeld(e) 'hatte das oberste Staatsamt in den Jahren 1401/1402, 1403/1404, 1405/1406, 1407/1408, 1419/1420, 1421/1422, 1423/1424, 1425/1426, 1427/1428 und 1429/1430 im obligatorischen jährlichen Wechsel inne.'

Tod
Details zur Zitierung: ZN Nr.97/ 2000
Feldname: Page
Feldwert: ZN Nr.97/ 2000
Notiz: Beitrag Dr.jur.W.Dickmann 'unsere Berliner Vorfahren'
Geburt

Beitrag Dr.jur.W.Dickmann 'unsere Berliner Vorfahren'

Heirat

Beitrag Dr.jur.W.Dickmann 'Unsere Berliner Vorfahren'

Beruf

Beitrag Dr.jur.W.Dickmann 'unsere Berliner Vorfahren'

Stichwort 'Paul von Blankenfelde', s. Originaltext

Tod

Beitrag Dr.jur.W.Dickmann 'unsere Berliner Vorfahren'

Notiz

A) Paul I. (von) Blankenfeld(e) ist mein Ahnherr in 20. Generation im Stamme Anna (von) Blankenfeld(e)
B) Quelle ZN Nr. 97/ 2000 Beitrag Dr.jur.W.Dickmann 'Unsere Berliner Vorfahren':
' Aus dem Leben des nächsten Ahns Paul I Blankenfelde (geb. um 1365, gest. 22.10.1443) wissen wir nicht sehr viel. In den Jahren 1390 und zwischen 1401 und 1429 war er Bürgermeister in Berlin und 1404 Capitän im Feldzug gegen die Herzöge von Pommern. Auf einem Votivbild in der Marienkirche (früher Klosterkirche) kniet er mit seiner Familie - Ehefrau und 5 Söhnen (der älteste ist Wilke I.) und 5 Töchtern unter dem Kruzifix (0617 und 0618, KJK). In der Bildmitte unten befinden sich die Wappen der Familien Blankenfelde und Stroband. So wissen wir, daß seine Frau eine geborene Stroband war. Im Jahre 1390, als er zusammen mit Henning Stroband Bürgermeister war, hat Paul Blankenfelde das Familienstammhaus in der Spandauer Straße 49 wieder aufbauen lassen. Es war zehn Jahre davor bei dem großen Stadtbrand vernichtet worden. Bei seinem Neubau entstand es größer und schöner als zuvor und galt später nicht nur als das älteste sondern auch als das wohl stattlichste Patrizierhaus Berlins. Besonders bemerkenswert waren im Erdgeschoß die weiträumige Säulenhalle und die eigenen Kapitelle. Im Laufe der Jahrhunderte hat das Haus einige Veränderungen erfahren, so z.B. im letzten Drittel des 15. Jahrhunderts, als wohl Thomas (I., s.d. unter 'Wohnort', KJK) Blankenfelde das Haus noch prächtiger ausbaute; und später im 17. Jahrhundert - hier schon nicht mehr im Besitz der Blankenfelde -, als zur Erweiterung des Hauses vor die alte Hauswand eine neue Fassade gebaut wurde (- 0609 -, KJK.). Vielleicht sind auch in dieser Zeit Wände in die Säulenhalle gezogen worden, durch die Seitenräume geschaffen wurden, die gewiß den repräsentativen Gesamteindruck erheblich minderten. Eine Schilderung des Hauses aus dem Jahre 1878 beschreibt das Innere, wie folgt: "Wir schreiten hindurch und erblicken über uns die alten Kreuzgewölbe, welche mit den abgegrenzten Gemächern zur Rechten wie zur Linken in Verbindung stehen und hier von einer starken Mittelsäule getragen werden", und in den Gemächern "Schlank steigen hier die hohen Kreuzgewölbe empor, als Reste altgotischer Baukuns in Berlin, die Rippen vereinigen sich in einem Schlußstein, während ihre Console in den vier Wandecken kunstvoll gearbeitete, leider aber zum größten Teile zerstörte männliche und Frauenköpfe darstellen" (Quelle des Zitats: Ferdinand Meyer, Mitherausgeber des Mitteilungsblatts des Vereins für die Geschichte Berlins "Der Bär", ZN Nr.100/ 2003, Beitrag Yvonne Bökenkamp, KJK). Es ist für unsere heutige Vorstellung unverständlich, daß dieses wahrscheinlich einmalige Zeugnis altgotisch-bürgerlicher Baukunst in Berlin im Jahre 1889 abgerissen wurde, um für den Neubau eines Elektrizitätswerks Platz zu machen, ohne das von dem alten Haus eine Aufnahme, ein Aufriß oder dergl. gemacht worden wäre. Nur einige der Konsolbüsten konnten gerettet werden. Sie werden im Märkischen Museum aufbewahrt...konnte das Museum eine Büste erwerben, die 1889 beim Abriß des Hauses in den Grundmauern mit dem Gesicht nach innen "als Klamotte" vermauert aufgefunden wurde. Sie stammt ... noch aus dem alten Haus vor 1380 und gilt als das älteste Zeugnis profaner Bildhauer-Kunst aus dem mittelalterlichen Berlin.
C) Quelle ZN Nr. 100/ 2003 Beitrag Yvonne Bökenkamp 'Das Blankenfelde-Haus in der Spandauer Straße 49 in Berlin':
Zusammenfassung der Zeit der späteren Haubesitzer nach 1620: Von 1620 bis 1722 war die Familie von Seidel Eigentümer; von 1722 bis zum Abriß wechselnde Hausbesitzer und Mieter; es war zeitweilig so deklariertes 'Judenhaus', die Besitzer waren meist jüdische Kaufleute.
D9 Quelle Wikipedia Stichweort 'Paul von Blankenfelde': Paul von Blankenfelde (* um 1365; † 22. Oktober 1436) war Berliner Bürgermeister. Er stammt aus der Berliner Patrizierfamilie Blankenfelde, die insgesamt sieben Berliner Bürgermeister stellte. Auch sein Vater Peter von Blankenfelde und seine Söhne Wilhelm von Blankenfelde und Johannes II. von Blankenfelde waren Berliner Bürgermeister. Er selbst hatte das oberste Staatsamt in den Jahren 1401/1402, 1403/1404, 1405/1406, 1407/1408, 1419/1420, 1421/1422, 1423/1424, 1425/1426, 1427/1428 und 1429/1430 im obligatorischen jährlichen Wechsel inne. Er war Lehns- und Grundherr in Seefeld und bezog aus den Dörfern Herzfelde, Werder, Rüdersdorf, Altena und Hennickendorf Pacht- und Zinseinkünfte. Das in der Feuersbrunst im Sommer 1380 vernichtete Stammhaus der Familie in der Spandauer Straße 49 ließ er in massiver Steinbauweise wieder errichten. Um 1390 heiratete Blankenfelde Anna, eine Angehörige der märkischen Familie Strohband. Er hatte mit ihr fünf Söhne und fünf Töchter. Dies zeigt ein von ihm gestiftetes Votivgemälde in der Klosterkirche, auf dem er mit seiner Frau, mit Wappen, fünf Söhnen und fünf Töchtern abgebildet ist. Nur fünf seiner Kinder erreichten das Erwachsenenalter. Die beiden Söhne wurden ebenfalls Bürgermeister.
Blankenfelde hatte den Ruf, ein fähiger Stadtpolitiker zu sein. Bei Auseinandersetzungen zwischen der Stadt Frankfurt (Oder) und dem Kurfürsten oblag ihm die Rolle des Schiedsrichters. In der Rolle eines Hauptmanns des Berliner Heerbanns wurde er 1403 gegen die Herzöge von Pommern entsandt, mit denen Brandenburg in ständiger Fehde lag.
1426 zog Blankenfelde zusammen mit Bürgermeister Sebastian von Welsickendorf und Henning Strohband und dem Cöllner Thomas Wins (dem Vater seiner Schwiegertochter, KJK) wieder gegen die Pommern, die durch einen Verrat Prenzlau genommen hatten, diese wurden besiegt. Die erfolgreiche Allianz führte endgültig zum Zusammenschluss der Städte Berlin und Cölln.

C) Quelle: Internet, www.patrizier-marienkirche-berlin.de, Beitrag von Albrecht Hoffmann. Der folgende Auszug aus einem m.E. gut recherchierten Beitrag beleuchtet das Stifterbild Pauls I. in der ehemaligen Fraziskaner-Klosterkirche (Quellenhinweise entfernt, KJK):
' Politische und religiöse StifterBILDER des 15. Jahrhunderts aus der Franziskanerkirche und das Repräsentationsbedürfnis des Berliner Patriziats anhand der Familie Blankenfelde.
Nachdem in der Klosterkirche im Jahr 1412 ein Gedächtnisbild für den im Kampf gegen die Pommern zu Tode gekommenen fränkischen Grafen Johann von Hohenloch angebracht worden war, wurde ein politischer Paukenschlag inszeniert, der nicht ohne Wirkung blieb. Der Nürnberger Burggraf Friedrich VI., Hauptmann und Verweser der Mark, der spätere Markgraf Friedrich I., signalisierte mit der Aufhängung des Tafelbildes für seinen Gefolgsmann in der Klosterkirche die landespolitische Bedeutung geschehener Kämpfe. Der Klosterkirche „fühlte sich der neue Landesherr offensichtlich von Anfang an besonders verbunden“. Hier in dieser Kirche fand 1415 die Erbhuldigung statt und hier wurden auch die Landtage abgehalten. Das Stifterbild des Grafen Johann von Hohenlohe zeigt seine politische Bedeutung sehr klar. Nicht einmal vor dem Schmerzensmann legt er seine Waffen ab.
So wie Christus, der Schmerzensmann, sein Blut in den Kelch der Kirche zum Heil aller vergossen hat, so hat der Graf Johann von Hohenlohe durch seinen Einsatz am Kremmener Damm symbolisiert, dass er sein Blut für die zu befriedende Mark vergossen hat. Dies war jedermann auf Ständetagen und bei anderen offiziellen Anlässen in der Klosterkirche vor Augen. Paul Blankenfelde, Bürgermeister von Berlin und Ratsherr der Stadt, im Berliner Stadtbuch für die Jahre 1401 bis 1436 dokumentiert, hatte all diese Ereignisse der Zeit bewusst erlebt und durchlitten war nun nach der Vereinigung der Städte Berlin und Cölln sicher auf einem Höhepunkt seiner politischen Entwicklung. Bereits 1412 hatte Berlin nicht aber Cölln auf der Seite des Markgrafen gestanden und ihn militärisch unterstützt. Die Berliner hatten in langen Auseinandersetzungen mit den Quitzows ihre Handelswege und Güter (feuda), die vor der Stadt lagen, schützen wollen, was nicht gelingen wollte, da die landesherrliche Gewalt versagte. Als schon einmal im Jahre 1402 die Herzöge von Pommern im Verbund mit der märkischen Ritterschaft in den Barnim einfielen, befehligte 1403 Paul Blankenfelde den Heerbann der Stadt in der Prenzlauer Fehde als Kapitän (…“capitaneus in expeditione contra Prenzlow…“. Nach dieser nicht erfolgreichen Expedition hatte Berlin den Versuch unternommen die märkische Ritterschaft gegen Bezahlung zum Schutz der städtischen Interessen einzubinden. Das kostete die Stadt 80 Schock böhmischer Groschen im Jahr. Man feierte dies in Berlin als großes Ereignis. „Item ihr habt gesehen wie die reichen und namhafftigsten zu Berlin // und Cölln Dieterich Quitzow zu scheinbaren und kostlichem essen geladen, ihm zu ehren den tisch mit schönen frauen und seitenspiel gezieret. Und wer ihn nicht zu tische kunte laden, ward nicht unter den reichen geacht, sondern von ihrer geselschafft ausgeschlossen“. Paul Blankenfelde und seine Frau N. Stroband konnten zu Tisch bitten. Ihre Familien waren sicher die Initiatoren in der Angelegenheit. „Item ihr habt gesehen, wie sie ihn auf den abendt mit laternen, fackeln, und freudengesengen zu seiner herberge gefurt und begleitet haben. Item ihr habt gesehen, wie sie ihm offte einen abendtantz mit schonen gezierten jungfrauen und weibern zu ehren gehalten und welschen wein geschenckt haben. Und kurtz davon zu sagen: Was hetten ihm die Berlinischen mehr thun sollen und mögen, das sie nicht gethan hetten.“ Dennoch hielt das Bündnis mit den Quitzows nicht, was bei der gegensätzlichen Interessenslage nicht verwunderlich war. 1410 kam es zum offenen Bruch. Mit der Übernahme der Mark durch die Hohenzollern sah Berlin trotz mancher damit verbundener Probleme eine Chance die Quitzows zu zähmen. Berlin war an die Seite Friedrichs getreten. Nachdem im Jahr 1414 in den Wintermonaten die Burgen Friesack und Plaue geschliffen waren und der „Tand aus Nürnberg“, wie die Quitzows meinten, sich als eisern erwiesen hatte, war die Lage um Berlin und in der Mark ruhiger geworden. Die Berliner hatten das Ihre dazu beigetragen. Die Glocke der Marienkirche war zum Beispiel eingeschmolzen worden für die Waffengänge. Paul Blankenfelde hatte diesmal auf der Seite der Sieger gestanden. 1415 fand in der Klosterkirche im Herbst die zweite Huldigung statt. 1432 waren sogar die Städte Berlin und Cölln vereinigt und weitere Bündnisse zur Sicherheit der Stadt geschlossen. Jetzt sah Paul Blankenfelde die Zeit gekommen, an ein Stifterbild in der Franziskanerkirche zu denken. Dem neuen Kurfürsten Friedrich II., Eisenzahn, wollte er seine Familie vor Augen stellen. Kurz vor seinem Tode beauftragte er einen Maler mit einer Gedächtnistafel für seine Familie. In Hamburg kannte er manchen Maler, der das konnte. Zugleich sollte es mit einer Stiftung für die Franziskanerbrüder versehen werden, die für sein Seelenheil zu beten hatten. Ein solches Tafelbild sollte in der Franziskanerkirche hängen.
Stifterbild: Es zeigt den über 70 Jahre alten Paul Blankenfelde mit seiner Familie. Er ist als Bürgermeister deutlich dargestellt. Das Bild ist um 1440 zu datieren. Die Einbeziehung der Natur und Landschaft ist ein großer Wurf. Schwäne, drei an der Zahl, durchschwimmen eine Flusslandschaft (Spree). Die Schwäne sind eine Art Huldigung für den Stifter des Schwanenordens, den Markgrafen. Zwei Schiffe (wie Koggen im Wappenformat gemalt) liegen in einem Hafen vor einer Stadt mit imposanter Stadtmauer, die eher an Berlin als an Jerusalem denken lässt. Die auf dem Bild wiedergegebenen Burgen auf grünen Höhen spiegeln noch deutlich den Einfluss der Welt wieder, in der Paul Blankenfelde lebte. Trotz einer Kreuzigungsszene ist das Bild von hoher Zufriedenheit geprägt. Unter dem Kreuz stehen keine schmerzverzerrten Heiligen. Alles ist lyrisch still mit einer großen Liebe zum Detail. Man betrachte die ausbrechenden Maiglöckchen! Eine wunderschöne Gedenktafel, die heute noch in der Berliner Marienkirche erhalten ist. Hier zeigt sich bürgerliches Bewusstsein und ebensolche repräsentative Malerei. Von künstlerisch dunklen Jahren kann angesichts des Bildes nicht gesprochen werden. Der Fernhändler Paul Blankenfelde lebte von seinen Handelsbeziehungen nach Hamburg (Vergleiche die Koggen im Bild). Holz, Getreide (Berliner Roggen) wurden nach Hamburg geliefert und Tuche (aus Brügge) und Heringe aus Hamburg kamen zurück nach Berlin. Die Gewinnspanne war ernorm. Die Blankenfeldes haben repräsentiert und wollten das auch. Es ist nicht so, dass der Gedanke städtisch-bürgerlicher Repräsentation in Berlin zurücktrat. Das Tafelbild des Paul Blankenfelde ist nicht typisch für dunkle Zeiten in der märkische Malerei, die auch an franziskanischen BILDERn nicht generell zu erkennen ist. Ob das Bild der Werkstatt des Konrad von Vechta zugeordnet werden kann, bleibt offen. Hennig Stroband und Paul Blankenfelde haben in Berlin als Bürgermeister gewirkt. Es ist nachweislich, dass eheliche Verbindungen in solchen Fällen die Beziehungen fördern sollten. Paul brauchte den Landbesitz um die Stadt, damit sein Holz- und Getreidehandel florieren konnte. Da seine Kinder gegen 1443 mit dem väterlichen Besitz neu belehnt werden, ist der Tod des Paul Blankenfelde um 1442 anzunehmen. Wenn wir in die Gesichter der Söhne des Patriziers Paul Blankenfelde sehen, blicken wir auch in Gesichter aus der Zeit des „Berliner Unwillens“.
Hinter Paul Blankenfelde befindet sich auf dem Bild der älteste Sohn, der seiner Kleidung nach als Domherr zu definieren ist. Danach ist Wilcke Blankenfelde abgebildet, der eindeutig wie ein Bürger gekleidet ist. Sein Bruder Hans Blankenfelde ist ebenfalls urkundlich erwähnt. Er ist hinter Wilcke in bürgerlicher Kleidung dargestellt. Beide dürften wegen ihrer Bedeutsamkeit, die der urkundlichen Erwähnung zu entnehmen ist, in der ersten Reihe dargestellt sein. In der zweiten Reihe ganz verdeckt ist ein weiterer Sohn scheinbar wie der älteste Sohn als Geistlicher gekleidet. Ein anderer Sohn ist neben Wilcke dargestellt. Er steht verdeckt in der zweiten Reihe.
Die Frauenseite: Wenn man sich jetzt der Frauenseite zuwendet, sieht man hinter (N.) Stroband eine verheiratete Frau, vermutlich eine Lantzsberg. Ein Sohn von ihr wird urkundlich bereits 1448/9 als Sohn der Schwester des Wilcke Blankenfelde genannt. Seine Nennung in dieser Form zeigt an, dass sein Vater bereits verstorben war. Die Kleidung der Frau bestätigt diese urkundliche Notiz. Diese Blankenfelde war aller Wahrscheinlichkeit nach mit einem Peter Lantzberg verheiratet. Über die Lantzberg sind die Blankenfeldes in umfänglicheren Besitz von Weißensee gelangt, der 1375 noch im Eigentum von Claus Lantzberg war. Hinter ihr sehen wir eine Tochter, die mit Hans Glinick verheiratet war. Dies ist 1466 urkundlich belegt. Hans und Matthäus Glinick überlassen „unsem lieven swager Wilke Blankenvelden, Katharinam siener eliken husfruwen unde orer twier erven“ Renten (Hebungen) in Rosenthal. Eine weitere Tochter scheint mit einem Tewes Glinick (Matthäus Glinicke) verheiratet gewesen zu sein. Da nur zwei Töchter als verheiratete Frauen gemalt wurden, könnte eine der unverheirateten Töchter diesen Glinick erst nach 1440, der Entstehungszeit des Bildes, geheiratet haben. Die Ehe muss vor 1466 geschlossen worden sein. Weil 1480 noch ein Thewes Glinick, Inhaber des Schulzenamtes in Hohenschönhausen (Norden Berlins), in einem Rechtsstreit mit Röbel genannt wird, könnte es die Frau des Matthäus Glinick gewesen sein. Alle Töchter heirateten Besitzer im Norden Berlins auf dem Barnim, der von den Blankenfeldes nicht unwesentlich beeinflusst wurde.'

Notiz

A) Daß es sich bei der Ehefrau Anna um eine Stroband handelte, wissen wir vom Wappen des Votivbildes (s.a. bei Paul I. (von) Blankenfeld(e), dort unter 'Notizen'.
B) Quelle ZN Nr. 99/ 2002 Beitrag Yvonne Bökenhamp:
' Die Ehe von Paul I. Blankenfelde und Anna Stroband war mit 10 Kindern gesegnet, von denen der älteste Sohn Wilke I Amt und Haus des Vaters übernahm:'

Medienobjekt
Paul I. (von) Blankenfeld(e) mit Familie (5 Söhne, 5 Töchter)
Paul I. (von) Blankenfeld(e) mit Familie (5 Söhne, 5 Töchter)
Notiz: Votivbild (um 1440) mit Familie, Marienkirche Berlin, früher Klosterkirche; Bildmitte: Wappen der Blankenfelde und Stroband; hinter d. über 70jährigen Paul: ältester Sohn (Domherr), dahinter Wilke I.
Medienobjekt
0609.jpg
0609.jpg
Medienobjekt
Paul I. (von) Blankenfelde mit Söhnen (Ausschnitt)
Paul I. (von) Blankenfelde mit Söhnen (Ausschnitt)
Notiz: Votivbild mit Familie, Marienkirche Berlin, früher Klosterkirche; hinter Paul der älteste Sohn (wie ein Domherr gekleidet), dahinter Wilke I. in bürgerlicher Kleidung.
Medienobjekt
Paul I. (von) Blankenfeld(e)
Paul I. (von) Blankenfeld(e)
Notiz: Votivbild (Ausschnitt) Marienkirche Berlin, früher Klosterkirche; hinter Paul I. der älteste Sohn Wike I.
Medienobjekt
Vorfahrenstamm v. Blankenfelde