Johannes I. Ziering (Scheyring), 14541516 (62 Jahre alt)

Name
Johannes I. /Ziering (Scheyring)/
Namens-Präfix
Dr. theol.
Vornamen
Johannes I.
Nachname
Ziering (Scheyring)
Name
fundator /testamenti/
Vornamen
fundator
Nachname
testamenti
Namens-Suffix
Schöpfer der 1. Familienstiftung
Geburt
Details zur Zitierung: ZN Nr. 1/ 1935
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Feldwert: ZN Nr. 1/ 1935
Beruf
Erster Domprediger seit 1476, Domherr, Rektor
Geburt eines Bruders
Details zur Zitierung: ZN Nr. 1/ 1935
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Feldwert: ZN Nr. 1/ 1935
Notiz: Mit dem Namen de Pfarrkirche St. Emmeram zu Wemding ist auch der Vorname unseres Vorfahren (und anderer Hemerans oder Emmerams in der Ziering-Linie zu erklären: Das Gotteshaus stammt ursprünglich aus dem Jahre 1030. Karl d. große gab Wemding im Jahre 798 an die Bischöfe von Regensburg. Dort war 739 das Benediktinerkloster St. Emmeran gegründet worden, und dieser Heilige übernahm auch das Patrozinium in Wemding. Der Heiligenname wurde zum Namen des Vorfahren gewählt.
Notiz: lt. ZMA-webtrees ist Wemding bei Nördlingen der Geburtsort
Tod eines väterlichen Großvaters
Details zur Zitierung: ZN Nr. 1/ 1935
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Feldwert: ZN Nr. 1/ 1935
Tod eines Vaters
Details zur Zitierung: ZN Nr. 1/ 1935
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Feldwert: ZN Nr. 1/ 1935
Notiz: ' gestorben 1470 in Magdeburg...'; s. jedoch Grunow, Quelllenangabe 2 und BILDERalbum
Feldname: Page
Notiz: 'gestorben etwa 1492' in Wemding; vgl. jedoch Quellenangabe 1.
Studium
Theologie
Details zur Zitierung: ZN Nr. 46/ 1965
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Feldwert: ZN Nr. 46/ 1965
Notiz: Beitrag Rudolf Grunow
Tod einer Mutter
Tod
16. Juli 1516 (62 Jahre alt)
Todesursache: Wassersucht (63 Jahre alt)
Notiz: ZMA-webtrees nennt Halberstadt, wo er eine Pfründe als Domprediger hatte, als Sterbeort.

ZMA-webtrees nennt Halberstadt, wo er eine Pfründe als Domprediger hatte, als Sterbeort.
s.a. Leichenpredigt für Großneffen Johann III. Ziering: "...und Anno 1516 am Tag Alexii den 16. Julii seines Alters 63 an der Wassersucht gestorben/ und beym Dom alhier unter die Hauben begraben worden..."

Familie mit Eltern
Vater
Mutter
Heirat Heirat
er selbst
Dr. theol. Johannes I. Ziering (Scheyring), fundator testamenti
14541516
Geburt: 1454 24 Wemding
Tod: 16. Juli 1516Halberstadt
10 Jahre
jüngerer Bruder
Schwester
Schwester
Schwester
Bruder
Bruder
Schwester
Schwester
Geburt
Details zur Zitierung: ZN Nr. 1/ 1935
Feldname: Page
Feldwert: ZN Nr. 1/ 1935
Beruf
Details zur Zitierung: ZN Nr. 1/ 1935
Feldname: Page
Feldwert: ZN Nr. 1/ 1935
Notiz: und ZN Nr. 46/ 1965, Anlage 3, Beitrag Rudolf Grunow
Studium
Details zur Zitierung: ZN Nr. 46/ 1965
Feldname: Page
Feldwert: ZN Nr. 46/ 1965
Notiz: Beitrag Rudolf Grunow
Tod
Details zur Zitierung: ZN Nr. 1/ 1935
Feldname: Page
Feldwert: ZN Nr. 1/ 1935
Quellenzitat
Feldname: Page
Beruf

und ZN Nr. 46/ 1965, Anlage 3, Beitrag Rudolf Grunow

Studium

Beitrag Rudolf Grunow

Tod

ZMA-webtrees nennt Halberstadt, wo er eine Pfründe als Domprediger hatte, als Sterbeort.
s.a. Leichenpredigt für Großneffen Johann III. Ziering: "...und Anno 1516 am Tag Alexii den 16. Julii seines Alters 63 an der Wassersucht gestorben/ und beym Dom alhier unter die Hauben begraben worden..."

Notiz

A) Dr. theol. Johannes I. Ziering ist ein Onkel in 16. Generation vor mir.

B) Internet-Seite der Heimatstadt Johannes I., Wemding:
'Johann Scheyring 1454 - 1516
Der Mann auf dem alten Tausender ist Johann Scheyring.
Er wurde 1454 in Wemding, im jetzigen Haus Wallfahrtstraße Nr. 25 geboren.
Seine Familie war angesehen und unterhielt Beziehungen nach Leipzig und Magdeburg, wo sogar ein Scheyring Bürgermeister war. Dorthin übersiedelte die Familie bereits in der Kindheit Johann Scheyrings.
1477-81 studierte er an der Universität in Magdeburg (Ortsangabe falsch, richtig ist Leipzig, KJK), ab 1488 lehrte er an der Universität Leipzig und wurde mit 36 Jahren Rektor der dortigen Universität.
Ab 1494 widmete er sich nur noch seinen Ämtern als Domprediger in Magdeburg und Halberstadt. Er starb 1516 in Magdeburg.
Johann Scheyring wird als tieffrommer Mann von sittlicher Strenge und makellosem Lebenswandel geschildert. So konnte es nicht ausbleiben, dass er Kritik an damaligen Mißständen der Kirche anbrachte. Man kann annehmen, dass Luther, der 1496/97 ein Jahr in Magdeburg war, Scheyring im Dom predigen hörte, bzw. dessen Sorgen über kirchliche Mißstände kannte. In der Festschrift zur 200-Jahr-Feier der Reformationen "Magdeburgisches Jubeljahr" 1724 wurde er als einer der Vorläufer der Reformation gewürdigt (s.u., KJK):
Das Porträt Johann Scheyrings stammt von Lucas Cranach und befindet sich heute im Königlichen Museum in Brüssel. Man nimmt an, dass ein Neffe Scheyrings, der mit Cranach befreundet war, das Bild seines Onkels in Auftrag gab.'

C) ZN Nr. 46/ 1965, Anlage 3, Beitrag Rudolf Grunow 'Der Domherr Dr. theol. Johann Scheyring und sein Brüsseler Portrait':
'Als Domprediger in Magedeburg (Kanzel s. BILDERalbum, KJK) ist er 1483 ordiniert worden und war 1497/98, als der junge Martin Luther als Schüler an der Domschule in Magdeburg weilte, bereits ein angesehener Geistlicher, dessen Prdigten im Dom sicherlich auch Luther oft gehört hat.
Matthias Flacius berichtet über ihn in seinem 1556 erschienenen 'Catalogus testium veritatis (Verzeichnis der Wahrheitszeugen). Danach hat er zur Gruppe der Reform-Katholiken vor Luther gehört. Zwar hat es ihm fern gelegen, an den bestehenden kirchlichen Einrichtungen und letzten Heilswahrheiten zu rütteln; aber in Übereinstimmung mit bedeutenden Zeitgenossen empfand er eine Reihe von kirchlichen Mißständen als durchaus unwürdig und änderungsbedürftig. Als vorbildlicher Seelsorger, dessen Pflichtgefühl und makelloser Wandel auch von seinen zahlreichen Widersachern anerkannt wurde, lag ihm das schlichte Frömmigkeitsideal und, wie nach ihm Luther, die Wiederherstellung des ursprünglichen Sinns des Evangeliums am Herzen (zitiert nach Sander).'

D) Matthias Flacius (Illyricus), 1520 - 1575, 'Catalogus testium veritatis, qui ante nostram aetatem reclamarunt Papae' - Verzeichnis der Zeugen der Wahrheit, welche vor unserer Zeit sich dem Papste widersetzten. Im BILDERalbum sind die Johannes I. Ziering betreffenden Textpassagen abgebildet. Auszugsweise übersetzen wir einige Teile:
(Seite 999:) 'Ioannes Syringus. Es lebte hier vor vierzig Jahren in Magdeburg, Doktor der Theologie, Kanonikus der Metropolitankirche und Prediger, mit Namen Ioannes Syringus, Onkel des berühmten Juristen Doktor Johannes Syringus (Johannes II., unser Vorfahre, KJK). Er lehrte volle dreißig Jahre. Viele haben ihn in seinen Predigten sagen hören, daß der Pfaffen Tun nicht recht wäre; sie müßten fallen. Deren Religion sei nicht wahrhaftig; sie müsse zugrundegehen...(und, frei zusammengefaßt, weiter...)
(Seite 1000:) 'Ich gebe hier einige seiner Äußerungen wieder, die er wiederholt seinem Magdeburger Bruder (meinem Vorfahren Emmaran, 16. Generation, KJK) gegenüber getan hat, der vor wenigen Jahren gestorben ist:
Zum ersten hat er also pflegen zu sagen zu seinem Bruder Emmeran Scheyrinck wenn er mit ihm redette: Lieber Bruder du bist ein rechter p f a f f e n f e i n d t (Sperrdruck KJK, s.u.!). als ich wohl vermercket unnd aus deinen reden widder sie verstanden. Aber das sey dir gesagt das die pfaffen (welchs ich nicht sondern du wol erleben unnd mit der zeit erfahren wirst) welche itzt so hoch erhaben solchen anhang an ihnen haben unnd so groß für der welt gachtet seind so veracht werden sein so hoch sie itzt geacht unnd geehret sein. Denn Gott muß sie straffen. Unnd wenn ihr Wesen unnd abgötterey (welches doch nicht recht sondern ein teuffelisch unnd abgöttisch wesen ist) noch lenger stünde und zu nehme unnd Gott seine macht an ihnen nicht beweisete und straffete und sie weidlich angriffe so wurden sie mit ihrer abgötterey unnd falschen Gottes dienst die gantze Welt verführen unnd unter sich bringen. Aber ich weiß fürwar unnd bin des sicher unnd gewiß sie müssen fallen und einen grossen anstoß anleiden darumb das ihr wesen nicht recht noch Gott gefellig ist.
Zum andern hat er unter anderen auch also gesagt: Es ist ein solches böses und giftiges
(Seite 1001): kreutlein umb die Gotteslesterischen pfaffen, das wen einer mit einem pfaffen zu thun oder zu kriegen hat des sache schwerlich mit ihm kan vertragen und zum guthen ende gebracht werden (denn sie lassen nicht abe von ihren bösen dücken unnd stücken) es sey den das man den pfaffen die köpffe zerschlage und so ganz und gar außrotte das man von ihnen weder zu reden noch zu singen weiß.
Zum dritten hatt er auch also nicht einmahl sondern zum offtermahl pflegen zu sagen: Lieber Bruder du sichst alhie das ich damit umbgehe eine predigt zu thun und höre. Lieber Bruder ich lauffe von einem ort zum andern auß einem buch zum andern so finde ich nichts denn das an allen orten von einem hie vom andern dort die warheyt eigentlich iemmerlich verfelschet ist worden unnd das der böse und arge feindt der teuffel an allen ortern seinen dreck auch mist untergemenget und gesehet hatt: das mir so schwer und angst darüber wirdt das so ein meußlein oder vögelein inn der stuben ein geraspel oder gekritzel hette (welchs ich nicht wol leiden könte) ist mirs schon empfallen was ich studiert unnd zusammen gelesen habe. So schwere unnd so grosse arbeit kost es auff das man die Göttliche schrifft recht verstehe und von dem teuffels dreck und abgötterey damit sie von vielen verfelschet unnd fein ausgespicket wirdt recht unnd rein abfege unnd unterscheide.
(Seite 1002:) Zu dem hatt er auch offt gesagt wenn der liebe getrüwe fromme Gott keinen auß gnade erwecken würde der uns die Heilige schrifft clar an den tag gebe so würde auch keiner mit freiem hertzen unnd guthen gewissen eine rechte predig thun. Derhalben werde er nicht wissen was recht oder unrecht ist. aber Gott wirt die lästerunge seines nahmens nicht leiden unnd sein göttlich wort an den tag geben.
Hatt auch pflegen das volck zu vermanen das sie nicht recht daran thun das sie einen heiligen hie den anderen dort vor einen Gott anbethen: welche doch one den rechten Gott schepffer alles das so inn himmel unnd auff erden lebet unnd schwebet nicht ein augenblick ihr leben erhalten können unnd sollen andern helffen.
Hatt auch die Pfaffen mit predigen lesen unnd an allen orten sehr hefftig gestraffet das ihr thun und leben nicht recht unnd stracks widder Gott unnd sein gebott sey. Darvon er der pfaffen ungunst auff sich geladen und sindt ihm nicht gut gewesen.
Der berühmte Doctor beider Rechte Ioannes Syringius, sein Neffe (damals elf Jahre alt, KJK), versicherte nachdrücklich, daß, als der Tod nahte, jener vier Tage zuvor Tag und Stunde seines Todes vorausgesagt hätte....und in dieser ganzen Zeit sich mit den Verheißungen der göttlichen Gnade in Christo getröstet, seinen Geist in Gottes Hände befahl und im tiefen Glauben an Gott fröhlich und selig seine Seele aushauchte...'

E) ZN Nr. 46/ 1965; Anlage 3, Beitrag Rudolf Grunow 'Der Domherr Dr. theol. Johann Scheyring und sein Brüsseler Portrait':
'Eine im Jahre 1724 in Magdeburg unter dem Titel "Magdeburgisches Jubeljahr" erschienene Festschrift zur 200-Jahrfeier der Reformation (s.u. und BILDERalbum, KJK) erwähnt ihn unter den Vorläufern der Reformation...'

F) "Magdeburgisches Jubel=Jahr oder evangelische Predigten bey durch GOttes Gnade Ao. 1724 erlebten Zweyten besondern JUBILAEO REFORMATIONIS der Alten Stadt Magdeburg...', Magedeburg 1724:
'Historischer Vorbericht (S. 18): Gleiche Lauterkeit war zu spüren an Herrn Johann Scheyrings, oder Zyrings von Wembdingen, welcher Anno 1483 in Magdeburg Dom=Prediger, wie auch zu Halberstadt im Hohen Stiffte Dom=Herr gewesen, und Anno 1516 gestorben, und beym Dom alhier unter die Hauben begraben worden (die 'Haube' befindet sich bei der Marienkapelle im Kreuzgang, KJK). Derselbe hat pflegen oft zu klagen, daß ihm sein Predigen sehr sauer würde, denn er hat gesehen, daß man ohne und wider die Schrifft predigen müssen, darum er auch hin und her, in den Epistolis Pauli in margine geschrieben (Randbemerkungen in den Briefen des Paulus, KJK): Ita olim sentiebat Ecclesia, nunc aliter sentit (so war einst die Meinung der Kirche, jetzt meint sie es anders, KJK). Auch hat er von der Cantzel gesaget: Das Pabstthum müste fallen, denn ihr Thun wäre nicht recht, so hoch sie jetzt geehret würden, so verachtet würden sie werden. Item: Wenn GOtt nicht einen Mann erweckete der sie straffete, würden sie die ganze Welt verführen. Zu seinem Bruder hat er gesagt: Du bist ein rechter P f a f f e n = F r e u n d (Sperrdruck KJK, s.u.!). Aber das sey dir gesagt: daß die Pfaffen, (welches ich nicht, sondern du erleben, und mit der Zeit erfahren wirst,) die jetzt so hoch erhaben, solchen Anhang an sich haben, und so groß für der Welt geachtet sind, so verachtet werden seyn, so hoch sie jetzt geehret und geachtet sind.. Denn GOtt muß sie straffen. - Aber ich weiß fürwahr, und bin es gewiß und sicher, sie müssen fallen, und einen großen Anstoß erleiden, darum daß ihr Wesen nicht recht und GOtt gefällig ist. Es ist ein solches böses und gifftiges Kraut um die Gotteslästerliche Pfaffen, daß wenn einer mit den Pfaffen zu thun oder zu kriegen hat, die Sache schwerlich mit ihnen kan vertragen, und zum guten Ende gebracht werden, es sey denn, daß man den Pfaffen die Köpffe zurschlage, u.s.f. ...
(Seite 339:) ...Ein gewisser damahliger Dom=Prediger Johann Scheyring oder Syring, welchen billig als einen Zeugen der Wahrheit anführen kann, klagt darüber (die zuvor beschriebenen Auswüchse in der damaligen Kirche, KJK) sehr beweglich, wenn er saget: "Es sey der wahre Gottesdienst durch falsches, teufelisches und abgöttisches Wesen" dermassen verderbet gewesen, daß man nicht gewust, wie man "habe sollen zu einen guten Predigt kommen" (als warum es dem guten Mann damahls sonderlich zu thun war, und welches er wegen Mangel guter Bücher, vor sein schwerestes Werck hielte.) Die Predigten zu der Zeit waren voller unnützer Fabeln, von der Krafft der Magdeburgischen Heiligen, von der Gewalt des Pabsts, vom Ablaß, und dergleichen. An GOttes Wort und der heiligen Schrifft wurde nicht gedacht; ja man fand auch wol hochgelahrte Doctores Theologiae, welche die Bibel nie gesehen, vielweniger gelesen hatten...'

G) Der Text des 'Jubeljahres' geht eindeutig zurück auf den 'Catalogus testium' mit einer bedeutenden Ausnahme: Im 'Jubeljahr' wird Bruder Emmeran als Pfaffen-Freund im älteren
'Catalogus testium' als Pfaffen-Feindt bezeichnet. Dazu ZN Nr. 47/ 1966, Beitrag Rudolf Grunow;
Grunow bezieht sich auf einen Aufsatz von Sander in der Zeitschrift für Kunstwissenschaft 1950 und schreibt:
' …Der Bericht stützt sich im übrigen auf das Zeugnis einer bei der Abfassung des Textes noch in Magdeburg lebenden Verwandten, die die Gespräche zwischen dem Domherrn (Dr. theol. Johannes I. Ziering, KJK) und seinem Bruder Emeran selbst angehört hat. Danach hat er seinen Bruder, unseren Ahnherrn, nicht etwa, wie später behauptet worden ist, als ‚Pfaffenfreund‘, sondern im Gegenteil als Pfaffenfeind bezeichnet: ‚Lieber Bruder, du bist ein rechter Pfaffenfeindt, als ich wol vermercket und aus deinen Reden wider sie verstanden‘. Nach dem schon im Sippenheft (ZN Nr.1/ 1935, KJK) wiedergegebenen Ausführungen heißt es dann:' Hatt (Dr. Johannes I. Z., KJK) auch die Pfaffen mit Predigen, Lesen und an allen Orten sehr hefftig gestraffet, das ihr Thun und Leben nicht recht, und stracks wider Gott und sein Gebot sey. Davon er der Pfaffen Ungunst auff sich geladen, und sindt ihm nicht gut gewesen.'

H) ZN Nr.1 /1935 verweist auf Friedrich Wilhelm Hoffmann, Geschichte der Stadt Magdeburg, 1. Band, Magdeburg, 1850. Wir zitieren:
(Seite 484ff.) Magdeburg 'besaß an dem vom Erzbischofe Ernst so hochgeschätzten Augustiner-Provincial Andreas Proles, an dem Canonicus und ersten Domprediger Dr. J o h a n n e s S c h e y r i n g (er wird auch Syring genannt; Fußnote s.u., KJK), dem zweiten Domprediger Andreas Kauxdorf und dem, besonders ums Jahr 1516 berühmt gewordenen, Prediger in der Sudenburg Ludolph Castrick Männer - der zu dreist gegen das Papstthum auftretende, zu frei lehrende und deshalb 1508 aus Erfurt vertriebene und hieher geflüchtete Domprediger Sebastian Brand gehört auch zur Zahl derselben -, welche besonders gegen den schändlichen, die Zucht untergrabenden und das Volk demoralisierenden Ablaß mit Nachdruck eiferten, über das dissolute Leben der Mönche bittere Klagen führten und eine Reformation der Kirche und ihrer Glieder für ebenso nothwendig als nahe bevorstehend erklärten. Ihnen gebührt das Verdienst, dem großen Luther durch ihre Predigten in unserer Stadt vorgearbeitet, die Gemüther empfänglicher gemacht zu haben für die Annahme der gereinigten Lehre.'
Fußnote zu Vorstehendem: 'Er stammte aus einer sehr alten, angesehenen Familie in der Stadt ("Magdeburgae praeclarissima familia nobilibusque majoribus ortus", Blocius im Epilog zu seiner Eusebia) und starb 1516. Nach dem historischen Vorbericht zum Magdeburgischen Jubeljahr ...stammte er aus Wembdingen....und war zugleich Domherr zu Halberstadt....Der ..erwähnte Dr. jur. Johann Scheyring, welcher 1539 und 1542 das Amt eines ersten Bürgermeisters in unserer Stadt bekleidete und 1555 starb, war sein Neffe.'

I) ZN Nr. 46/ 1965, Beitrag Rudolf Grunow:
'Die von ihm herbeigesehnte und vorausgesagte kirchliche Erneuerung hat er tatsächlich nicht mehr erlebt; er starb am 16.7.1516, ein Jahr vor Luthers Thesenanschlag, an der Wassersucht, kurz nachdem er das im Wortlaut erhalten gebliebene Testament errichtet hatte (s.u., KJK), das die Grundlage der Zieringschen Familienstiftung wurde. Die im Testament ... aufgeführten Vermögensgegenstände lassen erkenen, daß der Domherr ein armer Mann gewesen ist. Im Hinblick auf das Brüsseler Porträt ist folgender Satz von Interessse: "Item so gebe ich die besten meiner Kleider Doctori Burchard, meinem Bruder, als meinen Zuban (?) mit den Martern (Marderfell, KJK) und meinen Pelz von Martern. Hemeran, meinem Bruder, gebe ich den schwartzen Rock mit den Martern." Auch das Brüsseler Portrait zeigt den Domherrn im Marderpelz (das ist insofern nicht ganz richtig, als Johannes I. über einem Untergewand eine sogenannte (ärmellose) Schaube mit Marderpelzbesatz trägt, KJK).
Von diesem Porträt sagt...der Katalog des Brüsseler Museums:
" Das Porträt des Dr. Johannes Scheyring ... bewahrt uns das lebendige Bild einer sehr starken Persönlichkeit. Der Stil hat die Härte und Herbheit, wie sie oft für die deutsche Kunst bezeichnend sind..."
Der .. Schweizer Kunsthistoriker Heinrich Wölfflin hat in seinem kürzlich (1965, KJK) neu aufgelegten Buche "Italien und das deutsche Formgefühl" dieses Cranach-Porträt als besonders treffendes Beispiel deutscher Porträtkunst in der Zeit der Renaissance behandelt. So sagt er darüber unter anderem:
"Der Dr. Scheuring des Lucas Cranach von 1529 läßt sich gut mit Dürers Holzschuher-Porträt (1526) vergleichen... Die Linienströmung bei ihm hat etwas Hinreißendes, und das Schauspiel, wie z.B. die Augenhöhlen mit Schläfe und Jochbein zusammengeschmolzen sind, ist einzig: Dürer erscheint fast kühl daneben."
In seinem Aufsatz 1950 ( in der "Zeitschrift für Kunstwissenschaft") sagt Sander:t durchdringendem Ernst den Beschauer musternden, weit auseinanderstehenden Augen, der breite, Unerschrockenheit und ein wenig Weltverachtung ausdrückende Mund dieses monumentalen Charakterkopfes sind mit unnachahmlicher Würde und psychologischer Meisterschaft erfaßt."
Und schließlich sein noch aus dem im Jahre 1953 im Henschelverlag in Berlin erschienenen Werk "Lukas Cranach der Ältere, der Künstler und seine Zeit", und zwar aus dem von Johannes Jahn verfaßten Abschnitt "Der Weg des Künstlers" ein einziger Satz zitiert: "...es gibt wenige Bildnisse der Dürerzeit, die ein solches Maß von Würde, von Kraft und Strenge des Willens bei knappsten Aufwand an Mitteln ausdrücken wie das dieses Mannes, in dessen Zügen die geistige Gewalt des Reformationszeitalters sich verdichtet zu haben scheint."

K) ZN Nr. 1/ 1935:
'Um 1497 (?) schreibt die Stadt (Urkunde Nr. 447 II) „an den Erwürdigen hochgelarten Herrn Magister Johannes Scheuring, in der ‚hch‘ Schrift Lizentiat (Inhaber einer akademischen Lehrbefugnis, KJK) und der Kirchen zu Magdeburg thomherr, einem gebürtigen Wemdinger, er möge sich auf gemeiner Stadt Wemding Unkosten zu Bischof Johannes Roth von Breslau verfügen und sich bei ihm verwenden, daß die bisher unausgeführte Stiftung der Prädikatur nicht unterbleibe“. Johannes von Roth, geb. 30. November 1426 zu Wemding, am 4. März 1482 Bischof von Breslau, 1499/1500 Stiftung der Prädikatur durch ihn, starb in Neiße am 21. Januar 1506 und ruht im Dome zu Breslau..'

L) Legat von 1513 und Testament mit Familienstiftung von 1516
Quelle ZN Sonderausgabe 1968, Otto Fügner „Aus der Vergangenheit der Zieringschen Familienstiftung“
‚ I. Das Leipziger Legat im Testamente des Dompredigers Johann Ziering
Es bedarf keiner großen Phantasie zu erkennen, daß die Wurzel der Zieringschen Familien-Stiftung im Testamente des Dompredigers Johann Ziering vom 18. Juni 1516 zu suchen ist. Mit dem bereits 1513 beim Rat zu Leipzig deponierten 400-Gulden-Legat hatte Johann I. Ziering einen unangreifbaren Fonds geschaffen, der die Eigenschaft eines „ewigen Kapitals“ - so der Ausdruck jener Zeit - besaß und damit einer Stiftung schon recht nahe kam.
Soziale Fürsorge kannte das 16. Jahrhundert ebenso wenig wie allgemeine Wohlfahrtspflege. Klöster, Kirchen und größere Städte errichteten wohl sogenannte Armen-Anstalten, in denen Kranke, Sieche und Gebrechliche ohne Angehörige kaum mehr erwarten durften als einen langsamen, oft qualvollen Tod. Die Mittel für diese Armen-Spitäler erbettelten meist die Mönche der Klöster oder brachten Kollekten in den Kirchen zusammen. Die Bürger in den Städten und die Bauern auf dem Lande versorgten, oft mehr schlecht als recht, die Hilfsbedürftigen der eigenen Familie, fremde Not aber berührte sie in keiner Weise. Wohlhabende, kinderlose Ehepaare hinterließen ihr Vermögen, wenn nahe Verwandte fehlten, häufig der Kirche unter besonderen Auflagen, die nur selten karitativen Zwecken gewidmet waren. Fast immer handelte es sich bei den Bedingungen um sogenannte „iareziit“ oder „iartag“ , das sind Anniversarien, Jahresgedächtnisse gewesen in Form von Messe-Lesungen an Geburts- und Sterbetagen oder Spenden für ewige Lampen, Altäre, Priesterbesoldungen und ähnliche fromme Dinge, die die Kirche wenig kosteten, ihr Vermögen aber kräftig anwachsen ließen.

Stiftungen für die Nachkommenschaft kannte man in jener Zeit kaum. Und so muß es immerhin als eine Besonderheit registriert werden, daß ausgerechnet der katholische Geistliche Johann Ziering, allerdings neben herkömmlichen kirchlichen und weltlichen Vermächtnissen, ein unangreifbares Legat hinterläßt, das nicht seinen nächsten Verwandten, den Geschwistern, zugedacht ist, wohl aber deren Nachkommen für „ewige Zeiten“.

Welchen Nutzen dieses Legat den studierenden Nachkommen aus dem Stamme Zierings erweisen konnte, zeigten bereits die veröffentlichten Beispiele von Studienbeihilfen. Wenn die spätere Familien-Stiftung (das sogenannte 'andere Werk' ab 1604, KJK) ihre Funktion auch auf Heiratsbeihilfen und Sonder-Unterstützungen ausdehnte, das entscheidende Gewicht dieser Wohlfahrts-Einrichtung für die Familie lag über die Zeiten hinweg stets bei der Förderng der heranwachsenden Jugend, so wie sie vom Domherrn Johann Ziering testiert worden war....
Und hätten die Stiftungsgründer (genauer: die Gründerinnen des 'anderen Werks', KJK) im April 1605 das Testament Johann Zierings etwas genauer gelesen (bzw. genauer hätten lesen wollen ! KJK) dann wäre der Kontakt zu den Scheuring-Verwandten in Wemding und Nördlingen nicht verloren gegangen, den der Domherr Ziering für alle Zeiten erhalten wissen wollte.

M) Das Testament Johannes I. Ziering vom 18. Juni 1516
Neben seinen geistlichen Meriten erwarb bzw. vermehrte Scheyring sein Vermögen (Einnahmen aus Pfründen etc., KJK) und verfaßte unter dem Datum vom 18. Juni 1516 sein Testament (ZN Nr.2/1936, S.45 ff.). Es hat - auszugsweise wiedergegeben - folgenden Wortlaut:
'In Gottes Namen Amen. Ich Johannes Schirringk, der heiligen Schrift Doctor unwürdig, ich habe gemerkt und zu Herzen genommen, daß auf diesem Jammertal nichts gewisser ist, denn der Tod, und nichts ungewisser als die Stunde des Todes. Darum ich vor kommendem Ende dieses vergäng­lichen Lebens mit gesunder und guter Vernunft verordne mein Testament und letzten Willen wie nachfolgend ist:
Vorserste und allen Dingen befehle ich meine Seele, die mit vielen mancherlei Leichtfertigkeiten und Sünden ist beschweret und umgeben, dem Allmächtigen Gott, unserem lieben Herrn Jesu Christo, dem Seligmacher aller Menschen, und der unbefleckten Jungfrau Maria mit dem ganzen himmlischen Heere, meine arme Seele Christo Jesu zu verendigen. Darnach meinen Leib zu begra­ben im Kreuzgang im Dome. Darnach zu meinen zeitlichen Gütern ich mich wende, und, die Ehre Gottes zu vermehren, armer Leute und meiner angebotenen Freunde, wie hernach folget, gedenke. Am ersten so gebe ich hundert Gulden zu einer ewigen memorien im Dome. Davon soll die Kirche jährlich 3 fl. zu der memorien heben und ministriren. Und 1 fl. soll man geben ad Sancti Michaelis zur Besserung der praesentien. Item so gebe ich 30 fl. ad fabricam. Item 30 gebe ich Moralia B. Gregory, Epistolare B. jeromini, Tres partes pantalogica cum quing fl. Monasterio S. Johannis Bap­tiste Magdeburgensis, begehrend vor mich zu bitten. Item so gebe ich opera B. Ambrosy et Episto­lare S. Augustini et quing fl. dem Kloster unserer lieben Frauen, daß sie 3 (…?) vor mich bitten wollen. Item so gebe ich den Jungfrauen Kloster S. Laurenty et Agnetis einem jeglichen 5 fl., Maria Magdalena 3 fl., dem Kloster zu Egeln 3 fl. vor mich zu bitten, mit Vigilien und Seelmessen zu bitten. Item so gebe ich den Augustinern, Barfüßern, unser lieben Frauen in der Sudenburg jähr­lich in der Fasten 1 Tonne Heringe, auf daß sie sollen tägliches nach der Vesper oder Completorio, mit dem ganzen Chor die Löbl. Antisten sub tuum praesidium, mit der Collecten, pretende Domine, und versiculo, salvum fac servum tuum. Item so gebe ich praedicator bus S. Pauli 30 fl. zur Besserung der Zinse, zu den Antisten sub tuum praesidium. Item so gebe ich dem Hospital S. Michaelis 1 fl., dem Hospital des heiligen Geistes 1 fl. Item dem Hospital S. Gertrudis 1 fl., den Kindern zu Schottorf 1 fl., zu S. Jürgen 2 fl. armen Leuten zu teilen. Item den Kindern S. Jerony 3 fl. meiner in der Messen zu gedenken. Item der Universität zu Leipzig 5 fl. Item so gebe ich dem Hochgeborenen Fürsten Herzogen Jürgen 4 fl. Item so gebe ich zu meiner Lectur einen vergülde­nen silbernen Kelch mit dem Ornat und Meßgewand.(Es folgt unter anderem die Stiftung, KJK:)
Darnach ich mich wende zu meinen Freunden (im damaligen Sprachgebrauch bezeichnen Freunde die Verwandten, KJK). Am ersten so gebe ich 16 fl. Zinses und 400 fl. Haupt­summe bei dem ehrsamen Rat zu Leipzig und 6 fl. Zins und 100 fl. Hauptsumme auf das Haus Wolf­gang Radels zu Leipzig, einen Studenten von meinem Geschlecht, der sich daselbsten 6 Jahre lang soll gebrauchen, Magister zu werden. Darnach aus meinem Geschlecht soll man einen andern darzu ordiniren, soll sein bei 18 Jahren alt. Wo aber es sich begebe aus welchen Ursachen, daß kein Stu­dente gesandt würde, so sollen die Testamentarien den Zins aufnehmen zu der Gebrauchung des Testaments und die Verordnung desselbigen Studenten soll durch meine Testamentarien oder durch meine Freundschaft zu Wendigen geschehen. Und nach dem Tode meiner Freundschaft sol­len solche collation und Sendungen den Studenten bei dem Rate zu Wendingen bleiben. Item so gebe ich 100 Gulden meinem lieben Bruder Burchardo und so er sich zu Meideburg will besetzen und eine Frau nehmen, so gebe ich ihm zweihundert Gulden bei dem Rate zu Magdeburg zu sei­nem Leben vor sich und seine leiblichen Erben zu gebrauchen. Und so derselben nicht mehr wird sein, alsdann sollen meine Testamentarien von solchen 300 Gulden ein ewig Lehn in der Kirchen Udalrici oder Johannes vor einen armen Schüler, der in 1½ Jahren Priester werden soll, fundiren und stiften. Item es soll auch genannter Doctor aus allen meinen Büchern nehmen und behalten nach seinem Willen. Und die anderen Bücher sollen durch meine Testamentarien den Freunden zu Studirende behalten werden. Item so geb ich meinem lieben Bruder Emeran 100 fl. mit 5 fl. Zinsen bei dem Kloster zu Berge. Der soll er sich mit seiner Hausfrauen und Erben gebrauchen die Zeit ihres Lebens. Und so der Erben nicht mehr sein, so sollen solche 100 fl. mit den Zinsen wiederum kommen meinem Testament. Item so gebe ich 50 fl. Steffen Tucher und 50 fl. Jürgen Tucher, die ich ihm gelobt habe zu geben, als ihm getraut war Jungfrau Agata, und so sie sonder Erben ver­sterben, sollen sie solche Summen ihres Testaments in die Ehre Gottes geben. Item solcherweise gebe ich 50 fl. Martin Fetzer und 50 fl. Jürgen Fetzer seinem Bruder, so er tugendsam lebet und eine Frau nimmt. So aber mein Bruder Steffen und Jürgen Tucher, Martin Fetzer und Jürgen vor gut ansehen und … derselben legaten, besondern bei ihm nach ihren Willen bleiben und gebrauchen, dazu ich meinen Willen hier gegenwärtig gebe. Item so gebe ich meinem Bruder Conrado 20 fl. mit Verlassung aller Schulden, die er mir schuldig ist. Item seinem Sohn Adam 5 fl. Item so gebe ich meiner Schwester Anna 5 fl. und Margareten meiner Schwester zu Nördlingen 5 fl., Barbara meiner Schwester 20 fl., meiner Schwester Elisabeth 10 fl., ihrer Tochter Elena 10 fl., Joachim Tuchert 2 fl., Wiliboth seinem Bruder verlasse ich alle Schuld (bis) auf 2 fl., welche er auch soll geben seiner Schwester Catharinen. Item so gebe ich die besten meiner Kleider Doctori Burchard, meinem Bru­der, als meinen Zuban mit den Martern und meinen Pelz von Martern. Hemeran, meinem Bruder, gebe ich den schwartzen Rock mit den Martern, Aehlen (?) seiner Hausfrau den schwartzen … Rock dazu einen braunen Rock, unter zween braunen Röcken soll sie haben den Föhr, den andern Rock gebe ich Steffen Tuchers Frau. Item alle andern meiner Kleider und Hausgerat, wie das Namen hat, gebe ich Doctori Burchardo, Johan Schiring, Martino, Paulo, (Beregio) Georgio (?), Fetzer Fribg. gleich zu teilen, ausgenommen 4 Schlaflacken, die ich gebe zu dem Hospital S. Michaelis und 4 Betten den Annen-Franziskanern … Item so gebe ich Doctori Burchardo meinen besten silbernen Becher. Item so gebe ich meiner lieben Schwester der Zieringschen 1 silbernen Becher mit 3 Füßen und 2 silberne Löffel, auch gebe ich ihr 5 fl. jährlich aus meinen Zinsen, nach dem Tode meines Bruders, so sie im Witwenstande will bleiben. Item so gebe ich meiner Schwe­ster der Tuchertschen meinen silbern Becher vom neun… Item so gebe ich das silberne Schälchen Johann Schiring. Item so gebe ich meiner Schwester Ursula Sohn noie Johannes 10 fl. und seiner Schwester, die den man hatt, 10 fl. Item so gebe ich alle Jahre armen Leuten ein grau Tuch. Item so einer aus meinen Freunden sich will verehelichen oder geistlich werden in beiden Geschlechtern, sollen meine Testamentarien 10 oder 15 fl. nach Gelegenheit der Person derselben ausreichen. Item so gebe ich einen eisernen Kasten meinen Testamentarien, das Geld und Rentenbriefe darin zu beschließen, und Hemeran Schiering, mein Bruder, soll solchen Kasten bei sich halten und darzu sollen sein 3 Schlüssel, den einen soll haben mein Hl. der Dechandt, den andern Steffen Tucher, den 3. Jürgen Tucher, und diese Ordnung soll gehalten werden. Item so gebe ich alle Jahre einer armen ehrlichen Jungfrau 10 fl. zu berathen … Item so gebe ich meinen silbernen Becher von 9 Lot und 4 silberne Löffel meinem gnädigen Herrn Dechandten. Item so gebe ich 2 silberne Löffel Eh­ren Kaspar Steinbeck, daß er meinen Testamentarien will rätlich sein. Item so gebe ich Hemeran Schiring, Annen seiner Hausfrauen, Johanni seinem Sohn, Steffen und Jürgen Tucher und Martin Fetzer einem jeglichen einen silbernen (Leuchter?). Item so gebe ich der Simon Rodeschen ein sil­bern Pacifical und 2 fl. Jacobe ihrem Sohn 4 fl. … Item so gebe ich Emeran, meinem Bruder, die Macht jährlich 8 fl. um Gotteswillen zu geben. Item so gebe ich 4 fl. Hl. Burlan Neugebauer (?). Item man soll auch zu dem Stipendio der Studenten zu Leipzig am ersten zulassen Paulum Fetzer, Georgium Fetzer und Johan Schiring . Item so gebe ich einem jeglichen Testamentarien 3 fl. Und hierzu setze und verordne ich meinen Erben Doctor Burchard, Emeran und Conrad Schiring, Gebrüder, und meine Schwestern Annen, Margareten, Barbaren, Elisabet und andere meiner Freunde in meinem Testament ausgedrückt. Item so gebe ich 4 fl. dem Lectori Theologiae ad Sacium paulum so er Doctor wird. Item so gebe ich 10 fl. den Kindern Herman Torlau (Corlau ?) geboren aus meiner … seiner Hausfrau Barbara.

Also auszurichten meinen letzten Willen, dazu verordne und … ich meine wahrhaftigen Testa­mentarien den Edlen wohlgeborenen Herrn Eüstachium von Bisnick, meinen gnädigen Herrn Dechandt, den würdigen vorsichtigen Burchardum, der Arzeney Doctorem, Hemeran Schiring, meine lieben Brüder; Steffen und Jürgen Tucher, Martin und Paulum Fetzer, meine lieben Vettern (Neffen?), abwesende gleich gegenwertige, sämtlich und besonderlich, damit hir gegenwertiglich, so gebe ich ihm alle Vollgewalt sämtlich und besonderlich, alle meine Güter rechtlich und freund­lich einzunehmen und Ordnung meines letzten Willens auszugeben, einzunehmen und zu geben gleich als wenn ich gegenwärtig wäre. ….

Item endlich so gebe ich 100 fl. dem würdigen Capitel S. Mauriciy, davon jährlich zu Administri­ren 4 fl. nach Gewohnheit der Kirche. Zu 2 Messen de Corpore Christi mit der Sequentien Lauda Sion Salvatorem, eine im Sommer, die andere im Winter zu singen.

Item so gebe ich 20 fl. zu einer ewigen Memorien vor mich und meinen Vetter Hans Schiring den Priester an Unser Lieben Frauen Kapelle im Thume (Dome) unter dem Turme. …
Anno a (ante) Navitate Christi 1516 4ta, die vero Mercury decima octava, mensis Juny …

Venerabilis vir Doct. Johannes Schieringk Sacrae Theologiae professor Canonico Magdeburgensis et Halberstadens s Ecclesiarum sang mente condidit Testamentum suum sive ultimam voluntatem suam etc. …”

Beruf
Tod
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Dr. theol. Johannes I. Ziering (Scheyring), fundator testamenti
Dr. theol. Johannes I. Ziering (Scheyring), fundator testamenti
Notiz: Lucas Cranach d.Ä,, 1529, Brüssel, Königliches Museum der schönen Künste. Abgebildet im "braunen Rock mit den Martern" (Marderfell), den er in seinem Testament (s.d.) erwähnt.
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Dr. theol. Johannes I. Ziering
Dr. theol. Johannes I. Ziering
Notiz: 1.000-DM-Schein von 1964 - 1992 nach dem Gemälde von Lucas Cranach d.Ä. Es gibt auch Stimmen, die die abgebildete Person "möglicherweise jedoch eher (? KJK)" für den Astronomen und Mathematiker Johann Schöner halten.
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Wohnhaus von Konrad I. Ziering und Anna Baldinger
Wohnhaus von Konrad I. Ziering und Anna Baldinger
Notiz: Das Gebäude mit seiner spätmittelalterlichen Substanz ist bis heute erhalten. In ihm wurde der älteste Sohn, der spätere Dr. der Theologie, Johannes I: Ziering 1454 geboren. Anna Baldinger bewohnte das Anwesen bis 1503.
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Dr. theol. Johannes I. Ziering (Text: Grunow)
Dr. theol. Johannes I. Ziering (Text: Grunow)
Notiz: aus: Rudolf Grunow, Dr. Johannes Ziering...; GENEALOGIE, Deutsche Zeitschrift für Genealogie, Neustadt/Aisch, 1967
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1. Rektormatrikel Universität Leipzig 1491
1. Rektormatrikel Universität Leipzig 1491
Notiz: Quelle: Universität Leipzig, Internet
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2. Rektormatrikel Blatt 1, Universität Leipzig 1491
2. Rektormatrikel Blatt 1, Universität Leipzig 1491
Notiz: Quelle: Universität Leipzig, Internet
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2. Rektormatrikel Blatt 2f. Universität Leipzig
2. Rektormatrikel Blatt 2f. Universität Leipzig
Notiz: Quelle: Universität Leipzig, Internet
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Magdeburgisches Jubeljahr - Titel
Magdeburgisches Jubeljahr - Titel
Notiz: Quelle: Internet; 1724 zum 200jährigen Reformationsjubiläum
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Magdeburgisches Jubeljahr - Seite 18
Magdeburgisches Jubeljahr - Seite 18
Notiz: Quelle: Internet; 1724 zum 200jährigen Reformationsjubiläum
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Magdeburgisches Jubeljahr - Seite 339
Magdeburgisches Jubeljahr - Seite 339
Notiz: Quelle: Internet; 1724 zum 200jährigen Reformationsjubiläum
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Magdeburgisches Jubeljahr - Seite 340
Magdeburgisches Jubeljahr - Seite 340
Notiz: Quelle: Internet; 1724 zum 200jährigen Reformationsjubiläum
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Magdeburger Dom - Lesekanzel auf dem Lettner
Magdeburger Dom - Lesekanzel auf dem Lettner
Notiz: Quelle: Photo KJK, 2011. Auf dem Bilde weise ich auf die Kanzel oberhalb des Mitte des !5. Jahrhunderts entstandenen Lettners, der den Chor von der Laienkirche trennte. Von dieser Stelle aus wird Johannes I. dem Volke gepredigt haben
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Matthias Flacius - Catalogus testium veritatis - Deckblatt
Matthias Flacius - Catalogus testium veritatis - Deckblatt
Notiz: Basel 1556; Quelle: Internet
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Matthias Flacius - Catalogus testium veritatis - Seite 999
Matthias Flacius - Catalogus testium veritatis - Seite 999
Notiz: Basel 1556; Quelle: Internet
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Matthias Flacius - Catalogus testium veritatis - Seite 1000
Matthias Flacius - Catalogus testium veritatis - Seite 1000
Notiz: Basel 1556; Quelle: Internet
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Matthias Flacius - Catalogus testium veritatis - Seite 1001
Matthias Flacius - Catalogus testium veritatis - Seite 1001
Notiz: Basel 1556, Quelle: Internet
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Matthias Flacius - Catalogus testium veritatis - Seite 1002
Matthias Flacius - Catalogus testium veritatis - Seite 1002
Notiz: Basel 1556; Quelle: Internet
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Matthias Flacius - Catalogus testium veritatis - Seite 1003
Matthias Flacius - Catalogus testium veritatis - Seite 1003
Notiz: Basel 1556; Quelle: Internet
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Valentin Ernst Löscher, Vollständige Reformations-Acta, Titelkupfer
Valentin Ernst Löscher, Vollständige Reformations-Acta, Titelkupfer
Notiz: Vollständige Reformations-Acta und Documenta oder umständliche Vorstellung des Evangelischen Reformations-Wercks, Hrsg. Valentin Ernst Löscher, Leipzig 1720-1729 (Quelle: Google Buch)
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Valentin Ernst Löscher, Vollständige Reformations-Acta..., Titelblatt
Valentin Ernst Löscher, Vollständige Reformations-Acta..., Titelblatt
Notiz: Titelblatt (Quelle. Google Buch)
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Valentin Ernst Löscher, Vollständige Reformations-Acta, Seite 91
Valentin Ernst Löscher, Vollständige Reformations-Acta, Seite 91
Notiz: Beschreibung des Wirkens Johannes' I. Ziering als Domprediger
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Johannes Nesner, Leichenpredigt auf Anna (Catharina) Moritz, 1611
Johannes Nesner, Leichenpredigt auf Anna (Catharina) Moritz, 1611
Notiz: Titelblatt (Quelle: Staatsbibliothek Berlin)
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Johannes Nesner, Leichenpredigt auf Anna (Catharina) Moritz, 1611
Johannes Nesner, Leichenpredigt auf Anna (Catharina) Moritz, 1611
Notiz: Textseite (Quelle: Staatsbibliothek Berlin/ Familienverband Z-M-A); Gesamttext als digitale Abbildung liegt mir noch nicht vor.
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Flacius, Cat. testium veritatis
Notiz: Text und Aufsatz
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